Nabokov: Pnin

rororo (Amazon Partnerlink) Es ist erfreulich, dass die von Dieter E. Zimmer sorgfältige übersetzte und kommentierte Werkausgabe nach und nach als Taschenbuch erscheint, zumal Rowohlt sich in der letzten Zeit nicht durch verlegerische Großtaten auszeichnet. Bis jetzt konnte ich mich zu keinem endgültigen Urteil über „Pnin“ durchringen, dazu ist der Roman in meinen Augen ästhetisch… Weiterlesen Nabokov: Pnin

John Updike: Hasenherz

Updikes Rabbit-Tetralogie steht seit Jahren auf meiner mentalen Leseliste, über „Hasenherz“ kam ich bis jetzt aber nicht hinaus. Einen neuen Anlauf startend las ich den Roman nun zum zweiten Mal. Updikes Kunst besteht vor allem darin, moderne erzähltechnische Methoden der Bewusstseinsdarstellung souverän zu benutzen, um damit subtile psychologische Portraits zu zeichnen. Auffallend ist sein Blick… Weiterlesen John Updike: Hasenherz

Bücher-Tipp: The I Tatti Renaissance Library

Bereits in dem kleinen Artikel über meine Privatbibliothek beklagte ich mich darüber, dass wichtige geistesgeschichtliche Publikationen von deutschsprachigen Verlagen selten veröffentlicht werden, sieht man einmal von den bekanntesten Namen ab. Erfreulicherweise schafft das englischsprachige Verlagswesen hier einen Ausgleich, so auch in diesem Fall. Die Harvard University Press startete im April eine Bibliothek der Renaissance. Die… Weiterlesen Bücher-Tipp: The I Tatti Renaissance Library

Ibsen: Rosmersholm

3 SAT, Burgtheater Wien Seit Monaten versuche ich für diese Inszenierung im Wiener Akademietheater Karten zu bekommen – vergeblich. Gestern schließlich eine Aufzeichnung im Fernsehen. Peter Zadek inszeniert zurückhaltend, läßt sich ruhig auf die Dialoge ein, verläßt sich auf die Gestaltungskraft der Schauspieler Gert Voss (Johannes Rosmer), Angela Winkler (Rebecca) und Peter Fitz (Dr. Kroll).… Weiterlesen Ibsen: Rosmersholm

Grillparzer: Selbstbiographie

Bibliothek Deutscher Klassiker, Band 1 bzw. J. G. Hoof (Amazon Partnerlink) Sicher einer der interessantesten autobiographischen Texte der deutschsprachigen Literatur. 1853 entstanden, unvollendet im Nachlass aufgefunden und 1872 erstmals publiziert. Grillparzer legt einen Schwerpunkt auf seine Kinder- und Jugendzeit, wohl auch um die Entwicklung seines komplexen Charakters zu veranschaulichen. Einerseits ist er ständig von Unsicherheit… Weiterlesen Grillparzer: Selbstbiographie

James Joyce: Ein Porträt des Künstlers als junger Mann

Bibliothek Suhrkamp (Amazon Partnerlink) Die Lektüre von Klassikern der Moderne hat auf mich nicht selten einen eigenartigen Effekt: Die Gegenwartsliteratur wirkt dagegen vergleichsweise schlicht. Das ist selbstverständlich vereinfachend und ungerecht, trotzdem ist es erstaunlich, wie wenig heute Mainstream-Literaten von den erzähltechnischen Möglichkeiten Gebrauch machen, die Autoren wie Joyce, Woolf, Kafka oder Döblin zur Perfektion brachten.

Goethe: Wilhelm Meisters Wanderjahre (1821)

Münchner Goethe-Ausgabe Band 17 (Amazon Partnerlink) Die Erstfassung von 1821 ist nur halb so lang wie die zweite und endgültige Fassung der Wanderjahre, die acht Jahre später erschienen ist. Nicht zuletzt deshalb wirkt der Roman auf heutige Leser moderner, weil disparater. Eigenartige Mischung aus Elementen der Aufklärung, wie das Plädoyer für ein humanes Justizsystem und… Weiterlesen Goethe: Wilhelm Meisters Wanderjahre (1821)

Albert Schlögl: Herodot

Eine der besten Monographien der Reihe. Umfassendes Eingehen auf geistesgeschichtliche Bezüge ebenso wie kritische Auseinandersetzung mit vorherrschenden Positionen der Herodot-Forschung. Vertretene Minderheitenmeinungen werden als solche gekennzeichnet und durch schlüssige Argumente plausibel gemacht. Schlögel schließt sich beispielsweise der Meinung an, dass viele Quellenangaben bei Herodot fingiert sind, was nach wie vor von vielen Kollegen als „Tabubruch“… Weiterlesen Albert Schlögl: Herodot