Moliere: Menschenfeind

Burgtheater 21.11.23 Regie: Martin KusejBühnenbild: Martin Zehetgruber Alceste: Itay TiranCélimène: Mavie HörbigerPhilinte, sein Freund: Christoph LuserOronte: Markus MeyerÉliante, ihre Cousine: Lili WinderlichArsinoé: Alexandra HenkelAcaste: Tilman TuppyClitandre: Lukas VogelsangBosco: Christoph Griesser Martin Kusej verabschiedet sich als Regisseur mit einer giftigen Inszenierung aus Wien. Bekanntlich wurde sein Vertrag nicht wegen diverser Vorhaltungen nicht verlängert. Ich finde das… Weiterlesen Moliere: Menschenfeind

Sommernachtstraum

Burgtheater 6.9. 23 Regie: Barbara Frey Bühne: Martin Zehetgruber Theseus/Titania: Markus Scheumann Hippolyta/Oberon: Sylvie Rohrer Egeus: Gunther Eckes Lysander: Marie-Luise Stockinger Demetrius: Langston Uibel Puck: Dorothee Hartinger Zettel: Oliver Nägele Flaut: Sabine Haupt Die erste Burgtheater-Premiere der Saison ist eine Übernahme der Arbeit Barbara Freys für die Ruhrtriennale. Dort fand das Stück in einer großen… Weiterlesen Sommernachtstraum

Ödön von Horváth: Kasimir und Karoline

Burgtheater 04.04. 23 Regie: Mateja Koleznik Bühne: Raimund Orfeo Voigt Kasimir: Felix RechKaroline: Marie-Luise StockingerRauch: Markus MayerSpeer: Markus HeringBlaskapelle: Musiker von Federspiel Die Bühne ist zweigeteilt: Oben findet das Volksfest statt, unten ist eine Toilettenanlage. Die vielen Szenen des Stücks werden hier kondensiert aufgeführt. Einmal mehr ist man erstaunt, wie aktuell Horvaths Stücke auch im… Weiterlesen Ödön von Horváth: Kasimir und Karoline

Stanislaw Lem: Solaris

Seit längerer Zeit habe ich als kleines Nebenprojekt laufen: Mich systematisch durchScience-Fiction-Klassiker zu lesen. Da darf Solaris selbstverständlich nicht fehlen. Mantäte dem Roman auch sehr Unrecht, ihn auf Genreliteratur zu reduzieren, denn dessenAmbiguität sucht seinesgleichen. Die semantische Offenheit stellt Solaris ebenso in dieReihe der großen Romane des 20. Jahrhundert wie die Exploration der conditiohumana.Zusätzlich zeigt… Weiterlesen Stanislaw Lem: Solaris

Iwan Gontscharow: Oblomow [2.]

Oblomow (1859) zählt zu jenen Romanen, die ich aus meinen jungen Lesejahren exzellent in Erinnerung habe. Jahrzehnte später bin ich bei der zweiten Lektüre weniger enthusiastisch. Brillant ist immer noch das erste Drittel des Buchs, in welchem sich Oblomow keinen Schritt aus der Wohnung bewegt: Das groteske Porträt eines Gemütszustands, der irgendwo auf der Skala… Weiterlesen Iwan Gontscharow: Oblomow [2.]

Johann Peter Eckermann: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens

Einer meiner Lieblingsklassiker, über den noch keine Notiz existiert! Für Nietzsche waren die Gespräche “das beste deutsche Buch, das es gibt.” Ganz soweit würde ich jetzt nicht gehen, aber es gibt tatsächlich wenige Bücher der deutschen Literatur, die so ergiebig sind. Klassiker zeichnen sich dadurch aus, dass sie viele interessante Metaebenen mitbringen. Oft sind diese… Weiterlesen Johann Peter Eckermann: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens

Thomas Hardy: Jude the Obscure (1895)

Von allen mir bekannten Klassikern ist Jude the Obscure (1895) wohl am misogynsten. Das ist insofern erstaunlich, weil es gerade im 19. Jahrhundert sehr viele mit Empathie bedachte Frauenfiguren gibt, von Madame Bovary bis Effi Briest. Misogyn vor allem deshalb, weil fast alle Frauen in dem Buch sich charakterlich mies verhalten. Das fängt mir der… Weiterlesen Thomas Hardy: Jude the Obscure (1895)

Erasmus von Rotterdom: Adagia. Der Sprichwörtliche Weltbürger

Der deutschsprachige Buchmarkt wird nicht gerade von den Büchern des Erasmus von Rotterdam überschwemmt, obwohl er sicher zu einer der spannenderen Persönlichkeiten der europäischen Geistesgeschichte zählt. Wer sich einmal unterhaltsam mit ihm beschäftigen will, dem sei das biographische Buch Stefan Zweigs (Notiz) empfohlen. Deshalb hier mein Hinweis auf dieses kurze Büchlein, das aus seiner Sprichwort-Sammlung… Weiterlesen Erasmus von Rotterdom: Adagia. Der Sprichwörtliche Weltbürger

Camus: Die Pest (2.)

Den Roman lese ich wie den Pestbericht des Daniel Defoe während des Lockdowns als eine Art literarische Krisenbewältigung. Nebenbei bemerkt: Durch den kurzen Abstand der beiden Bücher bemerke ich auch schnell, wie sehr Camus sich an Defoes Buch inhaltlich orientierte. In der Literaturwissenschaft wird ja rund um die Rezeptionsästhetik und dem empirische Rezeptionsforschung seit Jahrzehnten… Weiterlesen Camus: Die Pest (2.)