Kim Stanley Robinson: The Ministry of the Future

Der 2020 erschienene Science-Fiction-Roman gilt als eines DER Bücher der Klimabewegung, weshalb ich ihn primär aus Metainteresse lese. Das Buch beginnt mit der eindrücklichen Beschreibung einer tödlichen Hitzekatastrophe in Indien bei der 20 Millionen Menschen sterben und führt damit sehr plastisch vor Augen, zu welchen Katastrophen die ungebremste Erhitzung unseres Planeten führen wird. In über… Weiterlesen Kim Stanley Robinson: The Ministry of the Future

Patrick Stewart: Making It So. A Memoir

Den Star-Trek-Freunden sei gleich am Anfang gesagt: „Captain Picard“ spielt selbstverständlich eine Rolle im Buch seines Lebens, aber bei weitem nicht die wichtigste. Im Mittelpunkt steht Stewarts Karriere als Schauspieler und hier wieder als Shakespeare-Spezialist. Angesichts dieser Karriere ging ich immer davon aus, dass Stewart aus einer klassisch versnobten britischen Familie stammt, wo die Sprösslinge… Weiterlesen Patrick Stewart: Making It So. A Memoir

Schmalz: Hildensaga. Ein Königinnendrama.

Akademietheater 7.3. 24 Regie: Jan Bosse brünhild: Julia Windischbauerkriemhild: Katharina Lorenzwotan: Oliver Nägelesiegfried: Nils Strunkgunther: Dietmar Könighagen: Rainer Galke Schmalz schrieb diese tragikomische Auseinandersetzung mit dem mittelalterlichen Stoff im Sommer 2022 für die Nibelungenfestspiele in Worms. Jan Bosse stellt nun am Akademietheater die Komik des Textes in das Zentrum seiner Inszenierung, wobei das Komische durch… Weiterlesen Schmalz: Hildensaga. Ein Königinnendrama.

Peter Handke und die Klassiker

Viel wird dieser Tage über den neuen Nobelpreisträger Peter Handke gesprochen und geschrieben. Richtig ist, dass man einen großen Teil der Hochkultur wegwerfen müsste, hätte er nur von moralisch einwandfreien Menschen geschaffen werden dürfen. Richtig ist aber auch, dass es für das Nobelpreiskomitee in Stockholm keinen Zwang gab, in einer Zeit, wo Nationalismen & Irrationalismen… Weiterlesen Peter Handke und die Klassiker

Art Spiegelman: The complete Maus

Comics lese ich nur sehr selten. Das letzte war „Persepolis“ als Vorbereitung für meine Iran-Reise. Maus ist mir seit dessen Erscheinen als jene graphic novel bekannt, welche es geschafft habe, adäquat den Holocaust zu thematisieren. In der Tat gelingt Spiegelman dieser unwahrscheinliche künstlerische Akt. Das liegt nicht nur daran, dass die gewählten Tier-Analogien gut funktionieren… Weiterlesen Art Spiegelman: The complete Maus

Josef Winkler: Laß dich heimgeigen, Vater, oder Den Tod ins Herz mir schreibe

Viel Gegenwartsliteratur lese ich bekanntlich nicht. Eine Ausnahme mache ich für Josef Winkler, der in seiner Literatur primär das Trauma seiner Kindheit und Jugend in Kärnten verarbeitet. Zusätzlich seine Reisen (Indien!). Das neue Buch mit dem komplizierten Titel kehrt zum semantischen Kern zurück: Eine neue Iteration über das Aufwachsen in Kärnten. Der Anlass dafür scheint… Weiterlesen Josef Winkler: Laß dich heimgeigen, Vater, oder Den Tod ins Herz mir schreibe

Robert Menasse: Die Hauptstadt

Wer meine literarischen Vorlieben kennt, dürfte bereits ahnen, dass mir ein Aspekt der Hauptstadt besonders gut gefällt: Die diversen geistreichen Anspielungen auf den Mann ohne Eigenschaften. Diese gibt es auf unterschiedlichen Ebenen. Von sehr feinen Anspielungen, etwa dem nachdenklich aus dem Fenster hinausblicken in entscheidenDen Momenten, bis hin zu dem strukturellen Kernelement der Handlung, welche… Weiterlesen Robert Menasse: Die Hauptstadt

Haruki Murakami: Kafka am Strand

Meines Wissens ist Haruki Murakami der weltweit meist gelesene japanische Autor mit literarischem Anspruch. Deshalb will ich vor meiner Japanreise im Herbst mindestens einen seiner Romane lesen. Die Wahl fällt auf Kafka am Strand, weil ihn viele für sein bestes Buch halten. Ich werde auch noch einige japanische Klassiker zur Reisevorbereitung lesen und hier darüber… Weiterlesen Haruki Murakami: Kafka am Strand

Colson Whitehead: The Underground Railroad

Mein Leseleben dreht sich primär um Klassiker, weil sie meiner langjährigen Erfahrung nach intellektuell und ästhetisch eine weit höhere Trefferquote aufweisen als die Gegenwartsliteratur. Ab und zu überprüfe ich diese Hypothese natürlich anhand eines aktuellen Romans. Meine Wahl fiel Ende des Jahres auf The Underground Railroad. Nicht nur überschlug sich die angelsächsische Kritik mit Lobeshymnen.… Weiterlesen Colson Whitehead: The Underground Railroad

Genazino: Außer uns spricht niemand über uns

Aus alter Gewohnheit lese ich jeden neuen Roman Genazinos. Das Muster ist immer dasselbe: Ein brillant beobachtender Außenseiter mittleren Alters lässt uns an seinen Lebenskrisen aus der Ich-Perspektive teilnehmen. Die Bücher sind kurz & prägnant. Der Protagonist ist ein gescheiterter Schauspieler, der seinen Lebensunterhalt als Sprecher für das Radio oder für Provinzmodeschauen verdient. Ökonomisch wird… Weiterlesen Genazino: Außer uns spricht niemand über uns