Schmalz: Hildensaga. Ein Königinnendrama.

Akademietheater 7.3. 24

Regie: Jan Bosse

brünhild: Julia Windischbauer
kriemhild: Katharina Lorenz
wotan: Oliver Nägele
siegfried: Nils Strunk
gunther: Dietmar König
hagen: Rainer Galke

Schmalz schrieb diese tragikomische Auseinandersetzung mit dem mittelalterlichen Stoff im Sommer 2022 für die Nibelungenfestspiele in Worms. Jan Bosse stellt nun am Akademietheater die Komik des Textes in das Zentrum seiner Inszenierung, wobei das Komische durch die „verrückten“ Kostüme der Männer hervorragend unterstützt wird (Kostüme: Kathrin Platz). Zwar ist die Lächerlichkeit des Mannes inzwischen ja fast zum (berechtigten!) Klischee verkommen, aber es ist doch sehr unterhaltsam zu sehen, mit welcher Hemmungslosigkeit sich die Burgschauspieler hier in das Komödiantische bis Slapstickhafte stürzen. Ich selbst finde ja selbst bei Wagner Siegfried schon immer eher komisch.

Am Ende kippt das Stück und die Inszenierung ins Ernste, und gibt dem feministischen Thema des Abends noch eine gehörige Schärfe mit. Ich fand Schmalz bereits mit seiner Neuinterpretation des Jedermann ziemlich überzeugend. Schön, dass sich jemand so inspiriert mit klassischen Stoffen auseinandersetzen kann.

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