Ödön von Horváth: Glaube Liebe Hoffnung

Burgtheater 10.10.18

Regie: Michael Thalheimer

Elisabeth: Andrea Wenzl
Ein Schupo (Alfons Klostermeyer): Merlin Sandmeyer
Oberpräparator: Branko Samarovski
Präparator: Falk Rockstroh
Vizepräparator: Marcus Kiepe
Der Baron mit dem Trauerflor: Robert Reinagl
Irene Prantl: Christiane von Poelnitz
Frau Amtsgerichichtsrat: Alexandra Henkel
Er selbst, der Amtsgerichtsrat: Peter Matić
Ein Invalider: Hermann Scheidleder
Maria: Irina Sulaver
Der Oberinspektor: Michael Masula

Michael Thalheimer ist ein Regisseur, den ich durchaus schätze. So erinnere ich mich gerne an seine exzellente Inszenierung der Elektra im Burgtheater zurück. Die Regie dieses Horváth-Stücks ist ihm aber auf ganzer Linie misslungen. So sehr, dass ich das Theater nach knapp fünfundvierzig Minuten verlasse. Gepriesen seien Logenplätze! Glaube Liebe Hoffnung passt thematisch hervorragend in unsere Zeitläufte von #MeToo bis zur sozialen Lage von Frauen. Anstatt den Text für unsere Zeit sprechen zu lassen, entschließt sich Thalheimer ihn als groteske Karikatur zu inszenieren. Ganz so als würde er den Text viel lieber hassen als verstehen. Diese ästhetische Verunstaltung findet barmherzig auf einer oft dunklen Bühne statt. Die Schauspieler machen tapfer auf hohem Niveau, was sie müssen. Wer Literatur hasst, wird viel Freude an dieser Inszenierung haben.

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