Tutta la vita davanti

Filmcasino 20.6.

Regie: Paolo Virzí

Im Mittelpunkt der Handlung steht Marta, die eben ihr Philosophiestudium abgeschlossen hat, und nun eine Stelle sucht. Sie wird Teil des vieldiskutierten Prekariats und landet erst einmal in einem Callcenter. Vermittelt wurde sie dorthin von einem jungen Mitglied des weiblichen Proletariats, um dessen Tochter sich Marta kümmert, und deren Milieu ebenfalls reflektiert wird.

Der Film zeigt in einem rasanten Tempo die Abstrusitäten des prekären Arbeitsalltags inklusive der peinlichen Motivationsmethoden verkaufsorientierter Firmen. Diese Art der Firmenkultur wird zur Kenntlichkeit überspitzt dargestellt.

Das ist meist hochgradig komisch. Schwächen hat der Film, wenn er Ausflüge ins Tragische unternimmt. So ist der Mord am Ende ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Je flotter die Komödie abläuft, desto stärker die Szenen.

Insgesamt zeichnet der Film, wie alle guten Komödien, ein düsteres Bild der Gesellschaft. Der jungen Generation geht es schlecht, egal ob man von ganz unten kommt oder „summa cum laude“ ein Studium abschloss. Bekanntlich ist das inzwischen ein europaweites Phänomen. Martas Freund nimmt deshalb das Angebot einer amerikanischen Universität an. In Italien hätte er als theoretischer Physiker keine Chance gehabt.

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