Georg Ostrogorsky: Byzantinische Geschichte. 324-1453

Überblickt man die tausendjährige Geschichte des Byzantinischen Reiches, drängt sich einem die Absurdität bestimmter weltgeschichtlicher Vorgänge besonders auf. Ständige Kriege verschieben die Machtkonstellation der verschiedenen Mächte. Wenn man sich nicht gerade gegenseitig bekämpft hat das zwei Gründe: Entweder ein taktischer oder aufgezwungener Friedensschluss oder interne Machtkämpfe. Bei allen Beteiligten lenken interne Machtkämpfe regelmäßig von externen… Weiterlesen Georg Ostrogorsky: Byzantinische Geschichte. 324-1453

Primaries in Österreich

Nun bin ich kein Spezialist, was das amerikanische Wahlsystem angeht. Das Ritual der primaries scheint mir jedoch ein deutliches Demokratiedefizit aufzuweisen. Man startet in immer denselben Bundesstaaten mit relativ vielen Kandidaten. Nach einer Handvoll primaries ist die Kandidatenzahl deutlich kleiner, bald sind nur noch zwei Bewerber übrig. Die Konsquenz: Bundesstaaten, die später an der Reihe… Weiterlesen Primaries in Österreich

Bergman: Gefängnis (1949)

Filmmuseum 18.2. Wohl das Frühwerk, das am meisten avantgardistisch anmutet. Grund ist die verschachtelte Handlungsführung, die hohe Aufmerksamkeit erfordert, wenn man alle Ebenen auseinander halten will. Der interessanteste Aspekt ist die Autoreflexivität: Die einzelnen Episoden werden als Filmepisoden gezeigt, man wird mit den Filmproduktionsbedingungen konfrontiert, da Teile in einem Filmstudio spielen etc.

Thomas Bernhard: Elisabeth II. (2.)

Burgtheater 12.2.04 Herrenstein: Gert Voss Richard: Ignaz Kirchner Regie: Thomas Langhoff Eine Aufführung anlässlich des 15. Todestag des Autors. Als ich die Inszenierung zum ersten Mal sah, war ich eher enttäuscht. Diesmal gefiel sie mir deutlich besser, was wohl auch mit der besonders inspirierten schauspielerischen Leistung von Voss und Kirchner zu tun hat. Ansehen lohnt… Weiterlesen Thomas Bernhard: Elisabeth II. (2.)

Dostojewskij: Onkelchens Traum. Roman

2001 Werkausgabe Mit diesem frühen Roman legte Dostojewskij bereits ein fulminantes Stück Literatur vor. Eine tief ironische Intrigengeschichte rund um einen altersschwachen Fürsten und dessen potenziellem Erbe. Die „gute“ Gesellschaft einer Kleinstadt tritt vor den Vorhang und Dostojewskij schildert die provinzielle Geistlosigkeit mit amüsanter Bissigkeit. Wunderbare Lektüre!

Was lesen bei 39,5 Grad Fieber?

Eine Frage, die ich mir leider aus aktuellem Anlass stellen musste. Am ersten Tag: gar nichts. Schließlich wollte ich es mit dem hierzulande vielgelobten und -gekauften Krimimatador Wolf Haas versuchen, und zwar mit „Komm, süßer Tod“. Seinen flapsigen Plapperstil hielt ich allerdings nur 25 Seiten aus. Gerettet hat mich dann Hartmut Langes Novellenband „Schnitzlers Würgeengel“,… Weiterlesen Was lesen bei 39,5 Grad Fieber?