Das Geheimnis postmoderner Philosophen

Lange suchte ich nach einer Erklärung, wie es möglich ist, dass Vertreter postmoderner „Theorien“ einerseits offenkundig logischen (und anderen) Unsinn reden und andererseits durch arrogante Selbstsicherheit brillieren können. Die Lösung ist gefunden! Gott ist einer von ihnen: Die Dunkelheit des göttlichen Wortes ist auch insofern nutzbringend, als sie mehrere wahre Auffassungen hervorruft und ins Licht… Weiterlesen Das Geheimnis postmoderner Philosophen

Foucault demystifiziert

Mir schien der akademische Kniefall vor Michael Foucaults Schriften immer schon ein besonders gelungenes Symptom kollektiver Denkschwäche zu sein. Bestätigt wird das von einem instruktiven Aufsatz Jörg Laus, der ausführlich die Bewunderung des originellen Meisters für die iranische Revolution analysiert*: Der Analytiker der Macht verwandelt sich in den Apologeten einer Machtergreifung, die ihren langen Schatten… Weiterlesen Foucault demystifiziert

Philosophische Spitzen

„Heute ist Herr Neurath willens, uns ein Referat über die Einheitswissenschaft zu halten. Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass das jemand interessiert, bitte ich Herrn Neurath, trotzdem nun zu sprechen.“ Moritz Schlick coram publico über seinen nicht gerade befreundeten Wiener-Kreis-Kollegen Otto Neurath. „Solchen Mist haben Sie in Ihrer Bibliothek? Glauben Sie, dass ich noch… Weiterlesen Philosophische Spitzen

Praktizierte Aufklärung (2): Frederick Crews

Das Thema Frederick Crews ist die Kritik wissenschaftlich fragwürdiger psychologischer Methoden und Theorien, speziell der Psychoanalyse. Als Musterbeispiel einer pseudowissenschaftlichen Theorie, die im 20. Jahrhundert weite Kreise der Akademia in ihren irrationalen Bann zog, gibt sie ein vorzügliches Studienobjekt ab. Eines der klassischen Kriterien, um wissenschaftliche Theorien von anderen Wortgebilden abzugrenzen, ist deren Falsifizierbarkeit. Es… Weiterlesen Praktizierte Aufklärung (2): Frederick Crews

Woran erkennt man schlechte “Philosophie”?

Beispielsweise an Sätzen wie diesen: Am Onanieüberdruss findet die autokongratulatorische Lebensform ihre Grenze. Mit welcher Methode kommt man zu solchen sagenhaft komischen Sätzen? Ich funktioniere eher wie ein Schriftsteller, der sich einen Denker ausdenkt, dem immer wieder andere Gedanken zustoßen. Wer hält hier die Öffentlichkeit sehr erfolgreich zum Narren? Peter Sloterdijk (zitiert nach dem Falter… Weiterlesen Woran erkennt man schlechte “Philosophie”?

Norbert Hoerster: Ethik des Embryonenschutzes

„Ein rechtsphilosophischer Essay“ Reclam UB (Amazon Partnerlink) 1998 wurde Norbert Hoerster aufgrund kontroverser (und völlig missverstandener) Thesen zur Bioethik von seinem Lehrstuhl geekelt, ein Ereignis, dass der akademischen Freiheit in Deutschland nicht das beste Zeugnis ausstellte. Erfreulicherweise ließ sich der Philosoph aber nicht mundtot machen, wie dieser Essay zeigt. Hoerster trägt darin erfrischend klar argumentiert… Weiterlesen Norbert Hoerster: Ethik des Embryonenschutzes

Ian Hacking: Einführung in die Philosophie der Naturwissenschaften

Man muss dem Reclam Verlag dankbar sein, dass er wenigstens ab und zu Werke analytischer Philosophen verlegt, sonst sähe der deutschsprachige Büchermarkt hier noch düsterer aus. Der Titel allerdings ist schlecht übersetzt: „Representing and Intervening. Introductory Topics in the Philosophy of Natural Science“ ist deutlich treffender. Im Zentrum des Buches steht die Frage nach dem… Weiterlesen Ian Hacking: Einführung in die Philosophie der Naturwissenschaften

Adorno und der “Positivismus”

Adorno genießt wieder zunehmendes Ansehen, was wohl damit zusammenhängt, dass unpräzises Assozieren mit punktueller verbaler Brillanz in hohem Ansehen bei Leuten steht, die nie einen elementaren Logikkurs besuchten. Unerträgliche Begriffsdehnungen wie ‚Aufklärung‘ in „Dialektik der Aufklärung“, dessen Extension von den Taten des Odysseus bis zu den Konzentrationslagern reicht, führt immer noch zu Bewunderungsausbrüchen anstatt zu… Weiterlesen Adorno und der “Positivismus”