Ralph Rothmann: Milch und Kohle. Roman

Suhrkamp TB (Amazon Partnerlink) Nachdem Rothmanns neues Buch, „Junges Licht“, von der Literaturkritik gepriesen wurde, wollte ich mir selbst ein Bild machen, und griff zu einem älteren Roman des Autors. Erzählt wird in einer einfachen, aber kunstvollen Prosa in kurzen Abschnitten. Der Roman spielt im überwiegend im Arbeitermilieu des Ruhrgebiets in den fünfziger Jahren. Man… Weiterlesen Ralph Rothmann: Milch und Kohle. Roman

Elfriede Jelinek

Ein Leser fragte kürzlich per Mail an, ob ich die Nobelpreisvergabe an Elfriede Jelinek bewusst unkommentiert gelassen hätte. Seitenweise Augustinus und Wagner, aber keine Jelinek! Ein subtiler Kommentar? Keineswegs! Die Entscheidung der Osloer hat mich sehr positiv überrascht, wird doch eine kompromisslose ästhetische Position ausgezeichnet. Die zahlreichen, überwiegend deprimierenden Wortspenden (vor allem in Österreich), brachten… Weiterlesen Elfriede Jelinek

Wolfgang Hilbig: Der Schlaf der Gerechten. Erzählungen

S. Fischer (vergriffen) bzw. Fischer TB (Amazon Partnerlinks) Der Band versammelt überwiegend Erzählungen aus den neunziger Jahren, die für die Buchausgabe überarbeitet wurden. Hilbig bleibt seinem klassischen Themenspektrum treu: Viele der Texte sind direkt oder indirekt in den düsteren sächsischen Tagebaulandschaften im Süden Leipzigs angesiedelt. Einmal mehr stellt der Autor seine sprachliche Evokationskraft unter Beweis.… Weiterlesen Wolfgang Hilbig: Der Schlaf der Gerechten. Erzählungen

Peter Handke: Untertagblues. Ein Stationendrama

Akademietheater 13.10.04 Ein wilder Mann: Philipp Hochmair Eine wilde Frau: Bibiana Zeller Regie: Friederike Heller Die Wiener Premiere erfolgte kurz nach der Uraufführung des Stücks durch Claus Peymann in Berlin. Dessen hyperrealistische Inszenierung stieß auf wenig positive Resonanz. Friederike Heller wählte – glücklicherweise! – eine abstraktere Vorgehensweise. Regieanweisungen und Stationen wurden auf den Vorhang projeziert.… Weiterlesen Peter Handke: Untertagblues. Ein Stationendrama

Roland Schimmelpfennig: Die Frau von früher

Akademietheater 27.9.04 Regie: Stephan Müller Frank: Markus Hering Claudia: Regina Fritsch Romy Vogtländer: Christiane von Poelnitz Andi: Philipp Hauß Tina: Elisa Seydel Wenn es stimmt, dass Roland Schimmelpfennig einer der begabtesten deutschen Gegenwartsdramatiker ist, steht es, dem neuen Stück nach, schlecht um die deutsche Gegenwartsdramatik. Das mag ein ungerechtes Urteil sein, da ich die zahlreichen… Weiterlesen Roland Schimmelpfennig: Die Frau von früher

Wilhelm Genazino: Eine Frau, eine Wohnung, ein Roman

Ich-Erzähler ist ein junger Mann mit literarischen Ambitionen, der mangels Entscheidungskraft eine beliebige Lehrstelle annimmt, und bald beginnt, ein Doppelleben zu führen. Während er tagsüber in seiner Firma arbeitet, zieht er nachts als Lokaljournalist los. Die erste Schreibeuphorie verfliegt angesichts der Verlogenheit der Lokalberichterstllung jedoch schnell. Geschrieben in einer beobachtungssatten und präzisen Prosa, braucht der… Weiterlesen Wilhelm Genazino: Eine Frau, eine Wohnung, ein Roman

Markus Werner: Am Hang

Da ich mehr Klassiker als Gegenwartsliteratur lese, sehe ich belletristischen Neuerscheinungen meist gelassen entgegen. Nur bei einer Handvoll Autoren warte ich auf neuen Bücher, darunter Markus Werner, einer der besten deutschsprachigen Autoren seiner Generation. Offenbar geht es anderen Literaturfreunden ähnlich: „Am Hang“ landete aus dem Stand auf Platz eins der SWR-Bestenliste. Was würde der Maßstab… Weiterlesen Markus Werner: Am Hang

Wilhelm Genazino: Der Fleck, die Jacke, die Zimmer, der Schmerz

Der ausgezeichnete Beginn des Buches steht einige Zeilen weiter unten. Um es gleich zu sagen: Dieses Niveau kann der Roman nicht immer halten, trotzdem handelt es sich erneut um wunderbar luzide Beobachtungsprosa. Im Vergleich mit „Ein Regenschirm für diesen Tag“ ist der Text fragmentarischer gehalten, manche Abschnitte sind nur wenige Zeilen lang, so dass der… Weiterlesen Wilhelm Genazino: Der Fleck, die Jacke, die Zimmer, der Schmerz

Wilhelm Genazino: Ein Regenschirm für diesen Tag. Roman

Seit den Büchern von Markus Werner habe ich selten Gegenwartsliteratur mit so großem Vergnügen gelesen, wie dieses kleine Buch von Wilhelm Genazino. Präzise und intelligente Alltagsbeobachtungen und -reflexionen. Stilistisch nicht nur einwandfrei geschrieben, sondern von einer beachtlichen sprachlichen Treffsicherheit. Ein Roman der „Lebensmerkwürdigkeiten“. Wilhelm Genazino: Ein Regenschirm für diesen Tag. (dtv)