Alban Berg: Wozzeck

Wiener Staatsoper 29.03.23

Inszenierung: Simon Stone

Musikalische Leitung: Philippe Jordan

Wozzeck: Johannes Martin Kränzle
Tambourmajor: Sean Panikkar
Hauptmann: Jörg Schneider
Doktor: Dmitry Belosselskiy
Marie: Sara Jakubiak
Andres: Daniel Jenz

Die alte Inszenierung sah ich einige Male in der Wiener Staatsoper, aber diese neue von Simon Stone kannte ich noch nicht. Kern der Inszenierung ist eine Drehbühne, auf der zeitgenössische Szenenbilder zu sehen sind: Eine Menschenschlange vor dem AMS, eine ärmlich eingerichtete Wohnung, ein Platz mit einem Würstelstand. Überhaupt gibt es immer wieder gelungene Wienbezüge wie ein U-Bahn-Schild Simmering. Das tragische Ende findet dann kontrastreich in einer Wiesenlandschaft statt.

Das passt auch deshalb gut, weil der Wozzeck-Stoff nichts von seiner Aktualität und Dringlichkeit verloren hat. Ein soziales Drama mit der Wucht einer griechischen Tragödie statt einer Wohlfühloper. Deshalb eines meiner Lieblingswerke und eine der besten Opern des 20. Jahrhunderts.

Musikalisch und schauspielerisch war der Abend adäquat eindringlich, wie meistens, wenn der Chef am Pult des Orchesters steht.

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