Hagen Quartett

Wiener Konzerthaus 2.5. 19

Franz Schubert
Streichquartett c-moll D 703 »Quartettsatz« (1820)

Dmitri Schostakowitsch
Streichquartett Nr. 13 b-moll op. 138 (1970)

***

Ludwig van Beethoven
Streichquartett cis-moll op. 131 (1825–1826)

Schön an den Konzerten des Hagen Quartetts ist es, dass sie immer wieder auch „Exotisches“ spielen. An diesem Abend etwa ein Fragment gebliebenes Streichquartett Schuberts. Der junge Schubert schreckt längere Zeit davor zurück, sich in diesem von Beethoven dominierten Genre zu beweisen. Eine Ausnahme ist dieser kleine Versuch, in dem doch viel seiner reifen Streichquartette bereits anklingt.

Schostakowitsch findet sehr spät zur Kammermusik. Waren Streichquartette bei Haydn und Mozart ursprünglich geniale musikalische Fingerübungen, erhalten sie bei Schostakowitsch aufgrund seiner Diktaturbiographie auch eine starke tragische Dimension. 1970 war er allerdings bereits ein anerkannter Künstler der Sowjetunion, weshalb Nr. 13 primär wegen seiner spannenden „freien“ Zwölftonharmonik interessant ist.

Am Ende dann mit Beethovens op. 131 eines der größten Werke des Genres. Es verblüfft mich immer erneut, dass man solchen oft gespielten und oft gehörten Kompositionen immer noch eigene Akzente geben kann. Diesen Abend habe ich mehrmals den Eindruck als hätte ich dieses Streichquartett vorher noch nie gehört. Ein seltsames Gefühl.

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