Room

Filmcasino 18.3. 2016

Canada / Ireland / United Kingdom 2015

Director: Lenny Abrahamson

Einen Film, der sich vor allem mit der Beziehung einer Mutter zu ihrem fünfjährigen Sohn beschäftigt, hätte ich mir normalerweise gar nicht angesehen. Nachdem ihn die Filmkritik aber mit Lob überhäuft, war ich doch gespannt. In Österreich ist der Kern der Handlung sehr vertraut: Ein Entführer hält eine Frau in einem kleinen Raum zwecks sexueller Verfügbarkeit gefangen. Während österreichische Täter sich dabei auf Kellerräume fokussieren, sperrt „Old Nick“ sein Opfer und dessen Kind in einen kleinen Schuppen im Hinterhof seines Hauses ein.

Hier setzt nun die erkenntnistheoretische Ebene des Films ein, die viel von seinem Reiz ausmacht: Für Jack ist der kleine „Room“, in dem er lebt, das Universum. Als sich die beiden schließlich durch eine List befreien, entdeckt er die Welt zum ersten Mal. Das ist als allgemeines Handlungsmuster zwar schon ausgelutscht, wird hier aber frisch in Szene gesetzt. Überhaupt gefällt mir der Teil des Films, der außerhalb des „Room“ spielt deutlich besser als die erste Hälfte. Neben der „philosophischen“ Kompetente und der guten schauspielerischen Leistung bezieht der Film seine Spannung vor allem aus zwei Elementen: Die Vorbereitung der Flucht und deren Umsetzung in der ersten Hälfte sowie das Ausleuchten der psychischen Folgen dieser Gefangenschaft im zweiten Teil.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

code