Zwischen Dürer und Napoleon

Die Gründung der Albertina

Albertina 22.3. 2014

Man muss über diese Ausstellung eigentlich nicht mehr wissen, als dass die Albertina viele ihrer kunsthistorisch bedeutsamsten Zeichnungen aus dem Depot geholt hat. Ebenso wie historische Druckgrafik sind diese sehr empfindlich und werden nur alle paar Jahre gezeigt. Am berühmtesten darunter ist natürlich Dürers Feldhase. Will man dessen ästhetischen Eindruck einige Zeit im Gedächtnis behalten, empfehle ich allerdings dringend, den direkt an die Ausstellung anschließenden Shop mit geschlossenen Augen zu durchqueren. So viel potthässlichen Hasenkitsch zusammenzutragen, ist allerdings beinahe schon wieder ein Kunstwerk.
Neben Dürer gibt Michelangelo, Raphael, Rubens, Bosch und Brueghel den Älteren zu sehen. Alle mit erstklassigen und berühmten Werken.

Um zu diesen Teil der Ausstellung zu gelangen, muss man sich durch das eigentliche Thema der Schau vorarbeiten: Herzog Albrecht von Sachsen-Teschen und seiner Gattin Marie Christine, der Lieblingstochter Maria Theresias. Beide waren einigermaßen aufgeklärt und sehr kunstsinnig. Sie legten den Grundstein für die grandiose Sammlung der Albertina und bewohnten auch dieses Gebäude damals. Der Herzog stellte ebenfalls eine bemerkenswerte Bibliothek zusammen, weshalb man in der Ausstellung einige hübsche alte Bücher sehen kann: Frühe Ausgaben von Lessing und Winckelmann ebenso wie einige Bände der berühmten Encyclopédie. Dieser Teil bewegt sich an der Biographie des Ehepaares entlang, birgt aber wenig Überraschungen. Trotzdem wegen der Fülle der Exponate und der sorgfältigen Arbeit der Ausstellungsmacher ausgesprochen sehenswert.

(Bis 29.6.)

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