Über die Lesesucht

Die Universität Giessen stellte erfreulicherweise Eine Warnung vor den Gefahren der Lesesucht (1821) ins Netz.

Kleiner Auszug:

Die Lesesucht ist eine unmäßige Begierde,
seinen eigenen, unthätigen Geist mit den
Einbildungen und Vorstellungen Anderer aus
deren Schriften vorübergehend zu vergnügen.
Man lieset, nicht um sich mit Kenntnissen zu bereichern,
sondern um zu lesen; man lieset das Wahre und das Falsche
prüfungslos durch einander, ohne Wißbegier, sondern
mit Neugier. Man lieset und vergißt. Man gefällt sich in
diesem behaglichen, geschäftigen Geistesmüßiggang, wie in
einem träumenden Zustande.

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