Lob des Hörbuchs

Vor mehr als einem Jahr fing ich an, mich regelmäßig Hörbüchern zuzuwenden. Als Abspielgerät verwende ich mein Mobiltelefon mit integriertem MP3 Player (512 MB), d.h. ich höre vor allem unterwegs und in anderen „Leerlaufzeiten“. Im Sommer letzten Jahres entdeckte ich dann die hier schon mehrmals gepriesene Great Courses, die im großen Stil vorzüglich gemachte Vorlesungen auch als „Hörbucher“ anbietet. Themen sind überwiegend im klassischen Bildungskanon angesiedelt, aber es gibt auch Natur- und Wirtschaftswissenschaftliches. Die einzelnen Vorlesungen sind zwischen sechs und zweiundvierzig Stunden lang und in einzelne „Lectures“ von dreißig oder fünfundvierzig Minuten aufgeteilt.

Im Moment höre ich beispielsweise die zweiundvierzig Stunden lange, von mehreren Professoren gehaltene VL über die History of the United States, wo ich bisher rund um das 19. Jahrhundert einiges Neue erfahren konnte.

Mein Alltag wurde dadurch gewissermaßen revolutioniert. Meine Geduld ist inzwischen grenzenlos. Es spielt keine Rolle, ob der Bus gerade vor der Nase wegfährt, die Schlange an der Kasse bis zum Kühlregal reicht oder das Wartezimmer besonders voll ist: Es läßt mich kalt. Ich nutze die Gelegenheit, um eine Viertelstunde länger eine Lecture über Plato, biblische Textkritik oder jüdische Geistesgeschichte zu hören. Hörzeit pro Tag sind durch Arbeitsweg und andere unverzichtbare Tätigkeit mindestens neunzig Minuten pro Tag (abgerundet also 500h pro Jahr). Da sage noch jemand, neue Technologie ließen sich nicht sinnvoll nutzen.

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