Rembrandt

Albertina 6.4.

Derzeit sind in Wien eine Reihe von spannenden Ausstellungen zu sehen: Hauptwerke Kandinskys im Kunstforum, Giorgione im Kunsthistorischen Museum, Stimmungsimpressionismus im Belvedere sowie das eben neu eröffnete Palais Lichtenstein mit der berühmten Sammlung dieser Familie.

Die Rembrandt-Ausstellung in der Albertina zeigt die Werke des Niederländers nach dessen Lebensphasen geordnet. Schwerpunkt sind Radierungen und Zeichnungen, unter denen in Wien einige Hauptwerke zu sehen sind, wie der grandiose „Sündenfall“. Adam und Eva werden – analog zu anderen radierten Portraits, die Bettler oder Handwerker zeigen – in einem „unschönen“ Realismus dargestellt. Gemälde sind deutlich weniger zu sehen, trotzdem kann man sich einen guten Überblick über die Maltechnik Rembrandts verschaffen. Zu Beginn bevorzugte er „Feinmalerei“, arbeitete so präzise wie möglich. Im Laufe der Zeit wurde der Pinselstrich immer unbekümmerter und grobkörniger. Im Spätwerk schließlich ist vieles malerisch nur noch angedeutet. Diese Entwicklung lässt sich auch bei den Radierungen und Zeichnungen verfolgen. Das gilt ebenso für die zunehmende Meisterschaft der Lichtführung.

Wer sich für die berühmten Selbstportraits Rembrandts interessiert, wird enttäuscht sein. Es finden sich nur wenige in der Albertina, und die vorhandenen stammen aus dem Kunsthistorischen Museum. Immer wenn ich Werke Rembrandts z.B. in New York oder Berlin sah, übten diese eine große Faszination auf mich aus, ganz im Gegensatz etwa zu denen Rubens, die ich zwar kunstgeschichtlich interessant finde, die mich aber ansonsten ziemlich kalt lassen.

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