Shakespeare: Hamlet

Burgtheater Regie: Klaus-Maria Brandauer Hamlet: Michael Maertens Ophelia: Birgit Minichmayr Claudius: Robert Meyer Eines kann man der Burgtheater Dramaturgie nicht vorwerfen: Mangelnde Kohärenz. Nachdem Klaus-Marie Brandauer in „Cyrano de Bergerac“ zeigen konnte, was ein schlechter Schauspieler ist, durfte er nun als Regisseur ein komplettes Stück ruinieren. Nicht irgendeines selbstverständlich, nein, ausgerechnet „Hamlet“ musste es sein.… Weiterlesen Shakespeare: Hamlet

Shakespeare: König Lear [3.]

Wagenbach (Amazon Partnerlink) Es gibt zwar blutrünstigere Tragödien des englischen Dramatikers, doch die beklemmende Düsterkeit des „King Lear“ hat eine besondere Qualität. Die verhängnisvolle Ereigniskette wird durch den irrationalen Starrsinn und Realitätsferne des Protagonisten selbst ausgelöst. Die Wirklichkeit holt ihn schließlich in Form seiner beiden undankbaren Töchter ein, die sicher zu den unerfreulichsten Figuren gehören,… Weiterlesen Shakespeare: König Lear [3.]

Heinz Schlaffer: Die kurze Geschichte der deutschen Literatur

Hanser bzw. dtv (Amazon Partnerlink) Mehr als hunderttausend Exemplare dieses Buches wurden inzwischen verkauft, höchst ungewöhnlich für einen Beitrag zur Geschichte der deutschen Literatur. Es lag der Gedanke nahe, dass Schlaffer im Sog der Schwanitz-Mode (Bildung für Anfänger) zum Bestseller-Autor wurde. Handelt es sich also um eine schauderhafte „Literaturgeschichte für Gestresste“? Die Lektüre zerstreut zumindest… Weiterlesen Heinz Schlaffer: Die kurze Geschichte der deutschen Literatur

Leon Battista Alberti (1404-1472) und die Kunsttheorie

Seine kleine Schrift „Über die Malkunst“ ist aus einer Reihe von Gründen bemerkenswert. Wie man als Maler die u.a. von Brunelleschi entdeckte Technik der Perspektive in der Praxis einsetzen kann, wird darin konzis beschrieben. Wirkungsmächtiger aber wurde die Ästhetik der Malerei, die Alberti durchaus normativ von den zeitgenössischen Künstlern einforderte. Effekte lehnte er strikt ab,… Weiterlesen Leon Battista Alberti (1404-1472) und die Kunsttheorie

In “Über die Vorzüge und Nachteile der Literatur”…

…schreibt Leon Battista Alberti 1428 folgendes über den Gelehrtenstand: Wir sehen sie, vom Knabenalter an der Literatur ergeben, an die Lektüre von Manuskripten gekettet und zu Einzelhaft verurteilt: Derart zermürbt von der Regel und von ihren Lehrern, von der Mühsal des Lernens, dem unablässigen Lesen und Wiederlesen und Arbeiten, dass sie völlig erschöpft sind. Oftmals… Weiterlesen In “Über die Vorzüge und Nachteile der Literatur”…

Shakespeare: Viel Lärm um Nichts

Theater an der Josefstadt am 7.4.02 Regie: Marcello de Nardo Michael Dangl, Valentin Schreyer, Sandra Cervik, Herbert Föttinger Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie eine 400 Jahre alte Komödie ein heutiges Theaterpublikum in den Bann zu ziehen vermag. Voraussetzung sind natürlich ausgezeichnete Schauspieler und eine plausible Inszenierung. Das Bühnenbild war vergleichsweise abstrakt (eine… Weiterlesen Shakespeare: Viel Lärm um Nichts

Christopher Marlowe: Der Jude von Malta

Burgtheater 23.1.02 Regie: Peter Zadek Gert Voss, Paulus Manker, Mareike Sedl, Ignaz Kircher uva. Rückblickend drängt sich hartnäckig das Wort harmlos auf, wenn man ein treffendes Adjektiv für die Inszenierung sucht. Zadek legte eine routinierte Regiearbeit ohne Überraschungen vor. Schauspielerisch gab es kaum etwas auszusetzen. Das Drama vom Rachefeldzug des reichen Juden hat naturgemäß antisemitische… Weiterlesen Christopher Marlowe: Der Jude von Malta