Marieluise Fleißer: Ingolstadt

Burgtheater 18.10. 22

Regie: Ivo van Hove

Bühne und Licht: Jan Versweyveld

Berta: Lilith Hässl

Alma: Dagna Litzenberger Vinet

Olga: Marie-Luise Stockinger

Roelle: Jan Bülow

Korl: Maximilian Pulst

Peps: Tilman Tuppy

Fabian: Jonas Hackmann

Eingangs sei gleich gesagt, dass ich diese Inszenierung nur gut neunzig Minuten durchgehalten habe, bevor ich aus dem Burgtheater floh. Van Hove nimmt diverse Mittel aus dem Regietheater-Baukasten und setzt diese so uninspiriert zusammen, dass schnell Langeweile aufkommt. Ich weiß nicht, wann das ständige Herumplantschen in Wasser auf der Bühne noch originell war und einen ästhetischen Mehrwert hatte. Es dürfte jedenfalls schon Jahrzehnte zurück liegen. Er scheint sich auch nicht entscheiden zu können, ob er eine abstrakte Bühnenästhetik oder eine eher naturalistische bei der SchauspielerInnenführung anstrebt.

Was den Text angeht, wurden hier zwei Stücke von Marieluise Fleißer kombiniert: Fegefeuer in Ingolstadt und Pioniere in Ingolstadt. Das lässt sich aufgrund der thematischen Überschneidungen sicher dramaturgisch rechtfertigen. Aber wenn man schon eine „vergessene“ Dramatikerin wiederentdecken will, und sich auch damit brüstet, könnte man dann nicht eines ihrer Stücke in optimaler Qualität auf die Bühne bringen? Sehr feministisch wirkt dieses abfrühstücken von zwei Stücken an einem Theaterabend auf mich jedenfalls nicht, eher respektlos.

Die Schauspieler sind alle mit Mikrofonen ausgestattet und sprechen ein Einheits-Hochdeutsch, was nur bedingt zum gezeigten Milieu passt. Am besten ist noch das Bühnenbild mit den trostlosen Strommasten und der entsprechenden düsteren Beleuchtung.

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