Verdi: Falstaff

Wiener Staatsoper 23.1. 19

Dirigent: James Conlon
Regie: David McVicar

Falstaff: Carlos Álvarez
Ford: Simon Keenlyside
Fenton: Jinxu Xiahou
Alice Ford: Olga Bezsmertna
Nannetta: Hila Fahima
Mrs. Quickly: Monika Bohinec
Meg Page: Margaret Plummer
Dr. Cajus: Michael Laurenz
Bardolfo: Herwig Pecoraro
Pistola: Ryan Speedo Green

Verdi schreibt in seinem Leben nur zwei komische Opern. Darunter der mit 80 Jahren komponierte Falstaff. Persönlich finde ich Falstaff als Figur in Shakespeares Historiendramen, also in Henry IV am stärksten, weil er hier einen gelungenen strukturellen Kontrast zur dramatischen politischen Handlung bildet. Arrigo Boito greift für sein Libretto aber primär auf The Merry Wives of Windsor zurück. Falstaff ist nach der Premiere kein Erfolg. Die Oper wird vergessen und erst später von Arturo Toscanini für das Repertoire reanimiert. Auch ich halte Otello aufgrund des höheren dramatischen und intellektuellen Gehalts für das weitaus interessantere Spätwerk Verdis.

Die Inszenierung setzt auf eine Art magischen Realismus. Nennenswerte Akzente kann ich keine ausmachen. Musikalisch ist der Abend aber grundsolide. Carlos Álvarez fehlt stimmlich eine gewisse freche Leichtigkeit, welche seine Figur erfordert. Die Damen fand ich vokal durch die Bank überzeugender. Das Staatsopernorchester fiel weder positiv noch negativ auf.

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