Timothy Ferris: The Whole Shebang. A State-Of-The-Universe(s) Report

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Was zeichnet ein hervorragendes wissenschaftliches Sachbuch aus? Der Autor muss nicht nur sein Thema souverän beherrschen und ein guter Didakt sein, er darf auch keinesfalls seine Leser unterschätzen und komplexe Materien unzulässig vereinfachen.
Ferris‘ dichtes Buch über den aktuellen Stand der kosmologischen Forschung erfüllt diese Kriterien alle. Besonders hervorzuheben ist, dass Ferris seine Leser an der wissenschaftlichen Entwicklung quasi teilnehmen läßt, in dem er nicht nur prägnant alternative Theorien, ihre Schwächen und Stärken vorstellt, sondern auch dichte wissenschaftshistorische Exkurse in die Geschichte der Astrophysik des 20. Jahrhunderts unternimmt. Ferris, emeritierter Professor an der University of California, kannte viele der Protagonisten persönlich, was zur Lebendigkeit seiner Darstellung beiträgt.

Durch diese Vorgehensweise erhalten auch wissenschaftstheoretisch unvorbelastete Leser einen guten Eindruck, wie moderne Naturwissenschaft funktioniert, wie aufregend experimentelle Forschung sein kann, wie elegant theoretische „Hirngespinste“ oft experimentell von verschiedenen Seiten bestätigt werden.
Die Themenfülle ist überwältigend, es gibt kaum eine Fragestellung, die nicht zumindest (fundiert) angerissen wird. Die Lektüre wirkt aufklärend im besten Sinn des Wortes. Wer wissen will, in welchem Universum wir leben (genauer: welche Hypothesen und Theorien über die Natur des Universums und vieler seiner Phänomene derzeit wissenschaftlich am besten bestätigt sind), wird aus der Lektüre großen Nutzen ziehen.

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