Paulus Hochgatterer: Caretta Caretta

rororo (Amazon Partnerlink) Erlaubt man sich einen simplifizierenden Blick auf die österreichische Gegenwartsliteratur, so lassen sich unschwer zwei Richtungen ausmachen: Gelungenes sprachlich-experimentelles, also „materialbewusstes“ Schreiben (Jelinek, Franzobel, Fian und wie sie alle heißen) auf der einen, gut gemeintes (Menasse) langweiliges (Köhlmeier), schlicht schlechtes (Martin Amanshauser) oder schmerzhaft peinliches (Robert Schneider, der „Kunigunde die Hirschkuh“ zur… Weiterlesen Paulus Hochgatterer: Caretta Caretta

Sibylle Berg: Hund Frau Mann

Kasino/Burgtheater 18.4.02 Regie: Stephan Müller Sabine Haupt, Edmund Telgenkämper, Hanspeter Müller Die Geschichte klingt banal: Männlicher Single trifft auf weiblichen Single, eine Beziehung bricht über die beiden herein, die üblichen Probleme beginnen. Das Originelle kommt mit dem Hund ins Spiel, aus dessen Perspektive die Handlung erzählt wird. Über die Qualität des kurzen Textes kann ich… Weiterlesen Sibylle Berg: Hund Frau Mann

Neues zur Erkenntnistheorie

Es gibt sie immer noch, jene monomanen Philosophen, die unbeeindruckt von akademischen Gewohnheiten ihren Forschungen nachgehen. Einer davon ist Brian O’Shaughnessy, der mit „Consciousness and the World“ (Oxford University Press) 700 engbedruckte Seite zu diesem Thema vorlegt. Thomas Nagel hat es für die New York Review of Books (6/2002) rezensiert*, zeigt sich vom Detailreichtum der… Weiterlesen Neues zur Erkenntnistheorie

Michael Siebler: Troia. Mythos und Wirklichkeit

Reclam UB (Amazon Partnerlink) Es ist kein kleines Kunststück in einem schmalen Band einen Überblick über die Troia-Forschung zu geben. Siebler fasst nicht nur die archäologische Geschichte der Ausgrabungen auf Hisarlik zusammen, sondern liefert auch einen kurzen, aber prägnanten Überblick über die Homer-Forschung. Schon bald wird klar, dass er in dem aktuellen Streit auf der… Weiterlesen Michael Siebler: Troia. Mythos und Wirklichkeit

Klassiker-Verlage (17): Penguin Classics

Sechzehn deutschsprachige Verlage waren es, die in nennenswertem Umfang „klassische“ Bücher verlegen. Die Penguin Classics sind das Aushängeschild der angelsächsischen Verlagszene, was die Veröffentlichung von „great books“ angeht. Quantitativ gehört sie mit 1600 Titeln zu den umfangreichsten Klassiker-Reihen. Die Editionsqualität ist in der Regel ebenso solide wie die Übersetzungen. Eine vergleichbare Reihe auf Deutsch würde… Weiterlesen Klassiker-Verlage (17): Penguin Classics

Ernst Pawel: Das Leben Franz Kafkas

Kafka hasste seinen Vater und nahm zeitlebens seine Mahlzeiten mit der Familie ein. Er war höchst lärmempfindlich, klagte ständig eloquent darüber, und bewohnte viele Jahre lang ein Durchgangszimmer (!) in der elterlichen Wohnung, obwohl er sich dank seines Brotberufs jederzeit eine eigene ruhige Wohnung hätte leisten können. Oft fällt es schwer, Kafkas Verhalten verstehen. Die… Weiterlesen Ernst Pawel: Das Leben Franz Kafkas

David Hume (1711-1776)

Die Philosophie der Aufklärung war und ist eine höchst komplexe Angelegenheit, was von den Verächtern derselben gerne übersehen wird, da sich auf imaginäre Konstruktionen besser einschlägt als auf eine in ihrer Heterogenität durchaus gemeinsame Züge aufweisende Denkrichtung. Einer der herausragendsten Denker der Aufklärung war der Schotte David Hume, dessen Bedeutung in der Entwicklung der empiristischen… Weiterlesen David Hume (1711-1776)

Bibliothek: Neuzugänge

Baedeker: Österreich (Baedeker, 9. Auflage 2000 bzw. 12. Auflage 2009) Franz Kafka: Briefe 1900-1912 (S. Fischer; kommentierte Ausgabe; 50 Euro) Klaus Wagenbach: Kafkas Prag. Ein Reiselesebuch (Wagenbach SALTO; sehr schöne Ausgabe) Klaus Wagenbach: Franz Kafka. Bilder aus seinem Leben (Wagenbach Paperback bzw. gebunden; antiquarisch erworben) Samuel Beckett: Glückliche Tage (suhrkamp taschenbuch, dreisprachige Ausgabe)

The New York Review of Books und die Religion

Die Ausgabe 5/2002 der NYRB hat einen ungewöhnlichen Schwerpunkt: Religion. Freeman J. Dyson beschäftigt sich mit den seltsamen Endzeitvisionen des John Polkinghorne und dessen argumentativen Verrenkungen: The way a scientific argument goes is typically as follows: We have a number of theories to explain what we have observed. Most of the theories are probably wrong… Weiterlesen The New York Review of Books und die Religion