Bibliothek: Neuzugänge

Anthony Grafton: Leon Battista Alberti. Baumeister der Renaissance (Berlin; Grafton schreibt regelmäßig für die New York Review of Books) Helene Hanff: 84 Charing Cross Road (Hoffmann und Campe; vielgelobtes Bibliomanikum) Joachim Unseld: Franz Kafka. Ein Schriftstellerleben (Fischer TB; Schwerpunkt liegt auf dem Verhältnis zwischen Kafka und dem Literaturbetrieb) Paulus Hochgatterer: Wildwasser (rororo, 3. Auflage) Fjodor… Weiterlesen Bibliothek: Neuzugänge

Klatsch aus dem literarischen Leben

Am 5. August 1792 heiratete Karl Philipp Moritz Christiane Friederike Matzdorff. Bereits im Dezember kam es zur Scheidung, die Dame war nämlich von ihrem Liebhaber entführt worden (bekanntlich ein stürmisches Jahrhundert, das Achtzehnte): Moritz eilte den Flüchtigen nach, und kam ihnen endlich auf die Spur. In einem Dorfe oder Städtchen angekommen, erfährt er auf Nachfrage… Weiterlesen Klatsch aus dem literarischen Leben

Stefan Zweig: Die Welt von Gestern

Zweig wird – ähnlich wie später Heinrich Böll – gerne in die Schublade „moralisch lobenswert, ästhetisch uninteressant“ gesteckt, weshalb heute von professionellen Lesern vor allem noch seine Autobiographie gelesen wird, weniger die Novellen und Erzählungen, die sich bei einer breiten Leserschaft nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen. In der Tat schreibt Zweig oft sehr manieriert,… Weiterlesen Stefan Zweig: Die Welt von Gestern

Zyklus Alban Berg Quartett: 4. Konzert

Hugo Wolf: Italienische Serenade G-Dur Robert Schumann: Streichquartett A-Dur op. 41/3 Béla Bartók: Streichquartett Nr. 4 Wiener Konzerthaus 29.4. Nun beginnt skandalöserweise wieder die Alban-Berg-Quartett-lose Zeit des Jahres, das nächste Konzert gibt es erst im Januar. Der Abschluss des Zyklus war hervorragend, vor allem Günter Pichler (1. Violine) war so in Hochform, dass es ihn… Weiterlesen Zyklus Alban Berg Quartett: 4. Konzert

Samuel Beckett: Glückliche Tage

Akademietheater 30.4.02 Regie: Edith Clever Winnie: Jutta Lampe Willie: Urs Hefti Nach dem beeindruckenden Konzert am Montag, folgte gestern ein höchst mittelmäßiger Theaterabend. Mag man Edith Clever als Schauspielerin auch schätzen, diese Regiearbeit zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass auf Einfälle völlig verzichtet wurde, eine Regie bar jeder Regieidee. Das Ergebnis war eine museale… Weiterlesen Samuel Beckett: Glückliche Tage

Euripides: Alkestis; Medea

dtv Artemis Robert Musil hat Euripides sehr geschätzt, und man mag zu seinen Gunsten annehmen, dass diese Wertschätzung aufgrund des aufgeklärten Blickes des antiken Autors zustande kam, den dieser auf die menschlichen Leidenschaften seiner Zeit warf, nicht dadurch, dass Euripides zu Lebzeiten von den Athenern schmählich unterschätzt wurde und keine Glanzrolle wie Aischylos oder Sophokles… Weiterlesen Euripides: Alkestis; Medea

Ironielose Postmoderne

Wer Woody Allens „Deconstructing Harry“ sah, wird sich daran erinnern, mit welch feinen Ironie er am Ende diese „Denk“-„Methode“ behandelt: In Wahrheit seien Harrys Romanfiguren ja alle sehr lustig (statt des Gegenteils) merkt eine Studentin altklug an, sie habe das bei der Dekonstruktion seiner Bücher festgestellt. Ironie ist offenbar eine Kategorie, die man innerhalb der… Weiterlesen Ironielose Postmoderne