Moliere: Tartuffe

Burgtheater 07.05. 25

Regie: Barbara Frey, Bühne: Martin Zehetgruber

Mit: Bibiana Beglau, Michael Maertens, Ines Marie Westernströer, Sarah Viktoria Frick, Katharina Lorenz, Markus Scheumann, Maria Happel, Barbara Petritsch, Justus Maier.

So viel Theaterglück wie in den letzten Wochen hatte ich schon lange nicht mehr: Eine gelungene Inszenierung nach der nächsten! Tartuffe ist in unserer von Lügen und Dummheit dominierten Gegenwart freilich auch ein sehr dankbarer Stoff: Ein religiöser bösartiger Heuchler treibt einen naiven Familienvater in den Ruin, der alle Warnungen so sorgfältig ignoriert wie unsere Verschwörungstheoretiker alle Fact Checker. Hübsch schon der Beginn, wo Barbara Petritsch als wortgewaltige Verteidigerin des Schurken auftritt und dabei wirkt wie eine klassische Hofratswitwe aus Döbling.

Barbara Frey inszeniert Molieres Komödie eher ernst bis melancholisch (Klaviermusik und beregnete Fenster im Dunkeln!), gönnt sich aber etwas Körperkomik. Diese unerwartete Kombination funktioniert erstaunlich gut. Das gilt auch für die Besetzung. Michael Maertens gibt in gewohnter Qualität das Opfer, während Bibiana Beglau mit ihrem androgynen Tartuffe überzeugt. Maria Happel ist so komisch, wie man sich das von ihr erwartet.

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