Dem Medienspektakel rund um den Umzug des göttliches Stellvertreters in sein neues transzendetes Büro konnte man auch auf Reisen nicht entgehen. Ob er ins Penthouse oder in den Keller ziehen muß, mögen andere entscheiden. Für ein Kellerappartment sprächen jedenfalls nicht nur seine einzigartigen Verdienste rumd um die Ausbreitung von HIV in Afrika.
Meine Theorie, dass Religion eines der effektivsten Instrumente der Dummheitsemanation darstellt, zeigte sich nicht nur darin, dass BBC World anfangs so kritiklos verherrlichend (die BBC!!!) wie Radio Vatikan berichtete, sondern auch durch die besondere Absurdität der zu Experten erklärten Leichenfledderer auf CNN. Einer gab auf die besorgte Frage des Moderators, was man denn nun am dringendsten wissen müßte, um die Schwere der Krankheit zu beurteilen, die Antwort, dass es schon sehr hilfreich wäre zu wissen, wie kritisch erkrankt der Papst wirklich sei…
Übliche journalistische Reflexe im Falle des Ablebens eines Diktators sind Fragen, ob es zukünftig mehr Demokratie, Meinungsfreiheit und weniger Menschenrechtsverletzungen geben wird. Werden Minderheiten (Homosexuelle) und/oder Mehrheiten (Frauen) weniger Diskriminationen ausgesetzt sein? Solche Analyse würde ich von Qualitätsmedien gerne lesen/anhören/ansehen.
Vermutlich wird es einen konservativ-bornierten Nachfolger geben, was der religionskritischen Sache förderlicher ist, als ein pseudoliberales Feigenblatt, das die realen Machtverhältnisse verschleiert.