heimat : machen. Das Volkskundemuseum in Wien zwischen Alltag und Politik

In Zeiten, in denen die ehemals bürgerliche ÖVP mit der rechtsradikalen FPÖ in Koalitionsverhandlungen über „Heimatschutz“ spricht und damit schon sprachlich wieder beim Austrofaschismus landet, ist die kritische Auseinandersetzung mit dem Begriff der Heimat so dringend, wie lange nicht mehr. Das Wiener Volkskundemuseum macht in seiner aktuellen Ausstellung genau das: Es reflektiert die Verwendung von „Heimat“ seit seiner Gründung und spart speziell die heiklen Phasen des Austrofaschismus und des Nationalsozialismus nicht aus. Zu sehen sind aus dieser Zeit auch eine Reihe von Originaldokumenten, welche die Intentionen der faschistischen Kulturpolitik deutlich machen. Neben der Sonderausstellung gibt es auch Stationen in der Sammlung des Hauses, etwa wenn die Kuratoren die ideologische Aufladung der Weihnachtskrippe durch den Austrofaschismus erläutern.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

code