A.R. Gurney: Love Letters

Burgtheater 23.10. Ursula Lingens Michael Heltau Ein ungewöhnliches Stück, eine Art Briefroman für die Bühne, auf der sich nur zwei Personen vor dem Vorhang befinden, die abwechselnd ihren lebenslangen Briefwechsel vorlesen. Angefangen von den ersten kindlichen Nachrichten bis zum Tod von Melissa, die im Gegensatz zum erfolgreichen Andy als Künstlerin am Alkohol zu Grunde geht.… Weiterlesen A.R. Gurney: Love Letters

Neil LaBute: das maß der dinge

Akademietheater 16.10. Regie: Igot Bauersima Adam: Daniel Jesch Evelyn: Johanna Wokalek Jenny: Dorothee Hartinger Phillip: Raphael von Bargen Nach traditionellen Kriterien ein gutes Stück, das in bester amerikanischer Theatertradition steht: Beziehungsstück, intelligente und witzige Dialoge, psychologisch interessante Figuren, gelungene Pointe am Ende. Schauspielerisch und inszenatorisch war die Aufführung auf hohem Niveau, ein gelungener Theaterabend könnte… Weiterlesen Neil LaBute: das maß der dinge

Albrecht Dürer (Albertina)

Die Albertina zeigt derzeit eine umfassende Ausstellung mit Werken Albrecht Dürers, wie sie wohl Jahrzehnte nicht mehr zustande kommen wird. Ausgangspunkt bilden natürlich die zahlreichen Grafiken im Bestand der Albertina, die durch zahlreiche Leihgaben ergänzt werden. Auf diese Weise kann man sich einen ausgezeichneten Überblick über die Kunst Dürers verschaffen. Die Schau ist leider sehr… Weiterlesen Albrecht Dürer (Albertina)

Klangforum Wien (Haas, Manca, Lopez)

Georg Friedrich Haas: „Wer, wenn ich schriee hörte mich…“ (1998/99) Gabriele Manca: Cinduites d’approache III George Lopez: Blue Cliffs (1992/93) Konzerthaus 17.9. Das Klangforum hat die letztes Jahr begonnene „Tradition“ fortgesetzt und zu Beginn der Saison Abonnenten und Freunde zu einem Gratiskonzert eingeladen. Dass am Programm nicht gespart wurde, zeigt die österreichische Erstaufführung des erstaunlich… Weiterlesen Klangforum Wien (Haas, Manca, Lopez)

Wagner: Die Walküre

Staatsoper 21.9.03 Musikalisch wie schon im letzten Jahr hervorragend, die Wiener Staatsoper verstand und versteht sich auf ihren Wagner. Kritisch anzumerken wäre die lieblose Routine der Aufführung. Die Musiker der Wiener Philharmoniker verließen fluchtartig den Orchestergraben, sobald sie nicht mehr gebraucht wurden, was angesichts des applaudierenden Publikums schon minimale Höflichkeitsstandards verletzt. Auch beim Bühnenbild wurde… Weiterlesen Wagner: Die Walküre

Neue Wiener Stadtbibliothek

Vor ein paar Monaten wurde der Neubau des Hauptgebäudes der Wiener Stadtbibliothek eröffnet. Die Architekturkritik war (berechtigterweise) voll des Lobes. Letzte Woche machte ich mir selbst ein Bild, wobei ich vorläufig nur von der Innenarchitektur reden kann, da ich das Gebäude nicht verlassen habe: die U-Bahn-Station befindet sich direkt unter der Bibliothek. Die Bücher verteilen… Weiterlesen Neue Wiener Stadtbibliothek

Adolf Bäuerle: Aline oder Wien in einem anderen Weltteil

Theater in der Josefstadt 13.9.03) Regie: Philippe Arlaud Wenn Hans Gratzer seine erste Spielzeit im Theater an der Josefstadt mit einem ausgegrabenen Volkstück aus dem Biedermeier eröffnet, drängt sich eine Frage auf: WARUM? Ist es als eine spezielle Aufmerksamkeit gegenüber Germanisten gedacht? Bäuerle gilt als literarhistorisch bedeutender Begründer des Wiener Volkstheaters und hat nicht nur… Weiterlesen Adolf Bäuerle: Aline oder Wien in einem anderen Weltteil

Sophokles: Antigone

Volkstheater 7.9.03 Regie: Thirza Bruncken Antigone: Meriam Abbas So hatte ich mir mir – kulturell durch den unsäglichen Sommer verdörrt – den ersten Theaterabend nicht vorgestellt: eine theatralische Peinlichkeit. Nun gibt es auf dem Theater ja nichts schlimmeres als schlechtes Regietheater. Die von keinem nachvollziehbaren Konzept auf der Bühne dargestellten hektischen Aktivitäten samt geleierter Hölderlinübersetzung… Weiterlesen Sophokles: Antigone

Martin Crimp: Auf dem Land

Akademietheater 26.6.03 Regie: Roman Kummer Zu Ende ist sie, die Theatersaison, und es beginnt der trostlose Sommer ohne Konzerte, Theateraufführungen und Opern, von ein paar Alibiveranstaltungen einmal abgesehen. In medias res: Äußerlich gab es wenig auszusetzen, gute Schauspieler, plausible Inszenierung… Das Stück des „Exponenten neuer britischer Dramatik“ jedoch lohnte solchen Aufwand nicht wirklich. Handwerklich solide… Weiterlesen Martin Crimp: Auf dem Land

Parmigianino und der europäische Manierismus

Kunsthistorisches Museum 20.6. Versucht man die historische Entwicklung einer Kunstform zu verstehen, hat das sogenannte Abweichungsmodell viel Erklärungskraft: Eine bestehende ästhetische Norm wird nach einer gewissen Zeit immer durch gezielte Verstöße verletzt. Diese Abweichungen werden zu neuen Quasi-Normen kanonisiert, gegen die nach einer gewissen Zeit wieder verstoßen wird. Sehr schön lässt sich dies am Manierismus… Weiterlesen Parmigianino und der europäische Manierismus