Die feinen Unterschiede

[Aufmacher des von mir 1999 herausgegebenen Dossiers Literatur und Internet in Literatur und Kritik Nr. 339/340 (November 1999). Bisher als Notiz nicht verfügbar und deshalb reanimiert.] Über das Verhältnis von Literatur und Netzliteratur I. Neue Medien waren immer schon ein dankbarer Spielplatz für unterbeschäftigte Theoretiker. So ist es nicht verwunderlich, daß sich auch das Internet… Weiterlesen Die feinen Unterschiede

Joseph Roth / Stefan Zweig: Der Briefwechsel

Ein Exildrama in Briefen Die Motive, warum wir Autoren-Briefwechsel lesen, sind höchst unterschiedlich. Sie reichen von einem voyeuristischen Interesse am Privatleben der Beteiligten bis hin zum Wunsch, einen detaillierten Einblick in deren Schreibwerkstatt und damit Ästhetik zu erhalten. Manche Korrespondenzen, wie die zwischen Goethe und Schiller, behaupten sich aufgrund des intellektuellen und menschlichen Gehalts als… Weiterlesen Joseph Roth / Stefan Zweig: Der Briefwechsel

Die Errungenschaften der Postmoderne als Theorie

In einer Notiz neu zusammengefasst. Publiziert in der Erlanger Edition. Eine philosophische Kritik [1999] I. Schon mancher Literaturfreund wird einmal ein Buch über Literaturtheorie zur Hand genommen haben, in der Hoffnung, etwas Neues über Literatur zu erfahren. Sollte er dabei an eine bestimmte Sorte von Publikationen geraten sein, die gemeinhin das Prädikat “postmodern” oder “poststrukturalistisch”… Weiterlesen Die Errungenschaften der Postmoderne als Theorie

Mein erster Kindle

Dieser Artikel wurde für „The Gap“ geschrieben. Seit einigen Wochen bin ich im Besitz meines ersten Ebook-Readers. Nach einigen Recherchen kaufte ich mir einen Kindle. Das Gerät ist in meinem Bekanntenkreis am häufigsten vertreten und die Zufriedenheit ist hoch. Ich packe ihn in meiner Bibliothek aus, in der gut 5500 analoge Bücher stehen. Zerfledderte Taschenbücher,… Weiterlesen Mein erster Kindle

Wilhelm Genazino: Wenn wir Tiere wären

Eigentlich schreibt Wilhelm Genazino seit Jahren an einem einzigen großen Roman, von dem er regelmäßig Teile publiziert. In ihm durchwandert die Hauptfigur als kritisch-melancholischer Beobachter eine Großstadt, unterbrochen von diversen alltäglichen Zumutungen und Krisen, nicht zuletzt sexueller Natur. In der aktuellen Folge ist es ein freier Architekt, der sich mit banalen Aufträgen eines Architekturbüros über… Weiterlesen Wilhelm Genazino: Wenn wir Tiere wären

Yorick, der Dritte

Philip Hautmann exhumiert in seinem ersten Roman einen alten Bekannten. Eine abenteuerliche Geschichte. Wenn ein Autor sein erstes Buch vorlegt, ist es meist sorgfältig dem aktuellen Literaturbetrieb angepasst. Unschwer ist ja herauszufinden, welche Themen Verlage, Kritiker und Leser derzeit bevorzugen, oder was dem prototypischen Mitglied einer Literaturpreisjury ästhetisch zusagt. Deshalb gibt es bei der deutschsprachigen… Weiterlesen Yorick, der Dritte

metropolis, hell yeah!

Der Artikel erschien in The Gap Nr. 117 Der Harvard-Ökonom Edward Glaeser schrieb eine Hymne auf das urbane Leben. Städte sind in vielen Kreisen übel beleumundet. Lärm, Autolawinen, Smog und andere Gesundheitsübel führen Betonphobiker gerne exemplarisch an, bevor sie entnervt an den Stadtrand ziehen. Slums, Krankheiten und Kriminalität verlängern die Liste dieser Einwände, wenn man… Weiterlesen metropolis, hell yeah!

Karl Kraus digital – Drei neue Editionen

Im letzten halben Jahr schien der Literaturbetrieb alle Versäumnisse bezüglich des editorisch stiefmütterlich behandelten Karl Kraus auf einmal nachholen zu wollen: Drei neue Editionen sind zu vermelden. Den Auftakt machte die Österreichische Akademie der Wissenschaften, indem sie sämtliche 922 Nummern der „Fackel“ für alle zugänglich ins Internet stellte. Wer lieber offline in dieser Fundgrube der… Weiterlesen Karl Kraus digital – Drei neue Editionen

Robert Musil – Die Edition für das 21. Jahrhundert

Unter den Autoren der Moderne zählt Robert Musil zu den größten editorischen Herausforderungen. Die jahrzehntelange Arbeit am unvollendeten Mann ohne Eigenschaften hinterließ ein gewaltiges Manuskriptkonvolut. Als wären viele tausend Blätter an Entwürfen nicht genug, muss man noch diverse Bearbeitungsstufen berücksichtigen – die Kapitelentwürfe sind nur die Spitze des Eisbergs. Zusätzlich gibt es Korrekturen, spätere ergänzende… Weiterlesen Robert Musil – Die Edition für das 21. Jahrhundert