Aurelius Augustinus: Vom Gottesstaat (1)

Bücher 1 und 2 dtv-bibliothek Augustinus zu lesen ist eine interessante Erfahrung: Intellektuelles Vergnügen über die Brillanz und Schärfe vieler Gedankengänge einerseits, Verwunderung über die geistige Verschwendung an wenig ergiebigen Fragestellungen andererseits. Beschäftigt man sich mit den besten religiösen Denkern, Thomas von Aquin wäre ein weiteres Beispiel, so wird man mit klugen Systemen konfrontiert, deren… Weiterlesen Aurelius Augustinus: Vom Gottesstaat (1)

Reise-Notizen West-Türkei (5): Pergamon

Attalos I. machte Pergamon im dritten vorchristlichen Jahrhundert zu einem intellektuellen Zentrum. Die Reste der berühmten Bibliothek, damals eine ernsthafte „Konkurrenz“ zur Büchersammlung in Alexandria, sind auf dem Burgberg noch zu sehen. Den faszinierenden Zeusaltar kann man zwar nur im Berliner Pergamonmuseum bewundern, aber alleine den ursprünglichen Ort hoch über der Ebene zu sehen, wäre… Weiterlesen Reise-Notizen West-Türkei (5): Pergamon

Marc Aurel: Selbstbetrachtungen

Kröner 1957 (Amazon Partnerlink) Offenbar war meine Erwartungshaltung zu groß, denn das berühmte Buch lies mich enttäuscht zurück. Wer Epiktet und Seneca gelesen hat, wird bei Marc Aurel kaum neuen Gedanken finden. Es handelt sich ausschließlich um Variationen bekannter stoischer Themen, die in vielen Wiederholungen präsentiert werden. Natürlich ist es historisch interessant, welchen philosophischen Zugang… Weiterlesen Marc Aurel: Selbstbetrachtungen

A.N. Wilson: Paul. The Mind of the Apostel

Norton Paperback (Amazon Partnerlink) Zentrale These des Buchs ist, dass Paulus der „eigentliche“ Gründer des Christentums (wie wir es kennen) ist. Ohne ihn hätte sich das Christentum schwerlich vom Judentum gelöst und eine eigene Weltreligion begründet. Grund für diesen Erfolg war, neben vielen kontingenten „Nebenbedingungen“, Paulus‘ erfolgreiche Mythologisierung des neuen Glaubens. Förderlich war auch sein… Weiterlesen A.N. Wilson: Paul. The Mind of the Apostel

Bibel: Die Paulusbriefe

Diese Briefe aus geistesgeschichtlicher Perspektive zu lesen, ist aus mehrfachen Gründen interessant. So bekommt man einen guten Einblick in die Ideologie des sogenannten Urchristentums, das bei weitem nicht so progressiv war, wie das heute immer wieder behauptet wird, und lernt einiges über Ideologie und deren gesellschaftliche Manifestation im Allgemeinen (einschließlich der Bildung von Splittergruppen und… Weiterlesen Bibel: Die Paulusbriefe

Gilgamesh (2.)

1. Neuübersetzung von Raoul Schrott, Wiss. Buchgesellschaft 2. Akademietheater am 18.9. Regie: Theu Boermans Gilgamesh: Roland Koch Enkidu: Markus Hering Als erstes überliefertes Werk der Weltliteratur übt dieses Epos naturgemäß eine große Faszination aus, und man ist überrascht, auf wie viele wichtige literarische (und andere) Motive man darin bereits stößt. So wird dem Leben gegenüber… Weiterlesen Gilgamesh (2.)

Sophokles: Antigone

Volkstheater 7.9.03 Regie: Thirza Bruncken Antigone: Meriam Abbas So hatte ich mir mir – kulturell durch den unsäglichen Sommer verdörrt – den ersten Theaterabend nicht vorgestellt: eine theatralische Peinlichkeit. Nun gibt es auf dem Theater ja nichts schlimmeres als schlechtes Regietheater. Die von keinem nachvollziehbaren Konzept auf der Bühne dargestellten hektischen Aktivitäten samt geleierter Hölderlinübersetzung… Weiterlesen Sophokles: Antigone

Plutarch: Von großen Griechen und Römern. Doppelbiographien

dtv Bibliothek der Antike bzw. Anaconda (Amazon Partnerlinks) Manche Bücher liest man einfach viel zu spät! Das hat aber zumindest einen Vorteil: Man kann diverse Bezugnahmen späterer Autoren gut verfolgen, diese Biographien sind ja einer der berühmtesten Steinbrüche der Weltliteratur. Shakespeare, die (Weimarer) Klassiker usw., alle haben Plutarch gelesen. Die dtv Ausgabe ist mit zehn… Weiterlesen Plutarch: Von großen Griechen und Römern. Doppelbiographien