A.F.Th. van der Heijden: Die Schlacht um die Blaubrücke

Viele Literaturfreunde, deren Urteil ich schätze, schwärmen vom siebenteiligen Romanzyklus Die zahnlose Zeit des Niederländers van der Heijden. Die Schlacht um die Blaubrücke ist der Prolog dazu, ein kurzer Roman von gut 160 Seiten. Hauptfigur und Ich-Erzähler ist Albert Egbert, ein heroinsüchtiger junger Mann. Wir begleiten ihn in Amsterdam während er Autos aufbricht, um seine… Weiterlesen A.F.Th. van der Heijden: Die Schlacht um die Blaubrücke

Joachim Meyerhoff: Alle Toten fliegen hoch

Akademietheater 25./26.2. 2002 Teile 1-6: Amerika, Zuhause in der Psychiatrie, Die Beine meiner Großmutter, Theorie und Praxis, Heute wärst du zwölf, Ach diese Lücke, diese entsetzliche Lücke Seit Joachim Meyerhoff Mitglied des Burgtheater-Ensembles ist, schätze ich ihn als großartigen Schauspieler. Ich gehe sogar so weit, ihn zu den besten Könnern seines Faches zu zählen, die… Weiterlesen Joachim Meyerhoff: Alle Toten fliegen hoch

Julian Barnes: The Sense of an Ending

In dem kurzen Roman, den man auch als Novelle klassifizieren könnte, erzählt uns Tony Webster einen Teil seiner Lebensgeschichte. Zum Zeitpunkt der Erzählung ist Tony bereits in den Sechzigern, hat ein – nach normalen Maßstäben – erfolgreiches Durchschnittsleben hinter sich und führt ein bequemes Rentnerleben. Die Handlung setzt in der Schulzeit ein, wo er mit… Weiterlesen Julian Barnes: The Sense of an Ending

Judith Schalansky: Der Hals der Giraffe

Wie so vieles in diesem Roman ist der Untertitel Bildungsroman doppeldeutig. Der Roman ist personal aus der Perspektive der Inge Lohmark erzählt, einer Biologie- und Sportlehrerin an einem Provinzgymnasium in einer kläglichen Kreisstadt in Vorpommern. Die nach Charles Darwin benannte Schule steht kurz vor der Schließung, weil die Bevölkerung in Scharen aus der wirtschaftlich trostlosen… Weiterlesen Judith Schalansky: Der Hals der Giraffe

Wilhelm Genazino: Wenn wir Tiere wären

Eigentlich schreibt Wilhelm Genazino seit Jahren an einem einzigen großen Roman, von dem er regelmäßig Teile publiziert. In ihm durchwandert die Hauptfigur als kritisch-melancholischer Beobachter eine Großstadt, unterbrochen von diversen alltäglichen Zumutungen und Krisen, nicht zuletzt sexueller Natur. In der aktuellen Folge ist es ein freier Architekt, der sich mit banalen Aufträgen eines Architekturbüros über… Weiterlesen Wilhelm Genazino: Wenn wir Tiere wären

Yorick, der Dritte

Philip Hautmann exhumiert in seinem ersten Roman einen alten Bekannten. Eine abenteuerliche Geschichte. Wenn ein Autor sein erstes Buch vorlegt, ist es meist sorgfältig dem aktuellen Literaturbetrieb angepasst. Unschwer ist ja herauszufinden, welche Themen Verlage, Kritiker und Leser derzeit bevorzugen, oder was dem prototypischen Mitglied einer Literaturpreisjury ästhetisch zusagt. Deshalb gibt es bei der deutschsprachigen… Weiterlesen Yorick, der Dritte

Alek Popov

Für Fortgeschrittene. Erzählungen (Residenz) Popov zählt zu den bekannteren bulgarischen Autoren. Ich hatte kürzlich Gelegenheit, ihn im Wittgensteinhaus während eines bulgarischen Literaturabends kennenzulernen, und nahm dann gleich diesen Erzählungsband mit. Die besten der Texte leben von seinem Sinn für schwarzen Humor in Kombination mit witzigen Einfällen. Zwar spielt Bulgarien und seine jüngere Geschichte immer wieder… Weiterlesen Alek Popov

Karl-Markus Gauß

Im Wald der Metropolen (Paul Zsolnay Verlag) Das Ungewöhnliche am neuen Buch des Karl-Markus Gauß zeigt sich bereits daran, dass es kaum möglich ist, passende Notizen-Kategorien dafür zu finden. Ohne Zweifel handelt es sich um ein herausragendes Werk der Gegenwartsliteratur. Es ist aber so dicht versehen mit interessanten Einsichten zur europäischen Kultur- und Literaturgeschichte, um… Weiterlesen Karl-Markus Gauß