Werner Berg Museum 24.09. 25
Je öfter ich ins Werner Berg Museum nach Bleiburg fahre, desto mehr beeindruckt mich dessen Kunst. An Landleben-Malern besteht bekanntlich kein Mangel, aber seine Bilder schaffen es meisterhaft, die düsteren Seiten des Bauernlebens auf die Leinwand zu bringen und trotzdem einen empathischen Blick beizubehalten. Es ist eine Auseinandersetzung auf Augenhöhe, die nichts Denunziatorisches hat.
Bis zum 9. November ist dort noch die Ausstellung Gegen den Strom zu sehen. Ich war erst überrascht, hatte ich doch noch nie von einer Bekanntschaft zwischen Berg und Pasolini gehört. Stellt sich schnell heraus: Es gab keine. Es ist eine rein konzeptuelle Ausstellung, welche biographische, ästhetische und motivgeschichtliche Bezüge zwischen den beiden herstellt. Einerseits werden primär, aber nicht nur autobiographische Texte gegenübergestellt. Hier fällt schnell auf, dass Pasolini einen teils peinlich verklärenden Blick auf das Landleben hatte. Selbst Armut wird von ihm romantisiert. Das findet man bei Werner Berg zum Glück gar nicht. Ansonsten werden anhand von Hängungen Parallelen in der Bildkomposition zwischen Bergs Bildern und Pasolinis Fotos herausgearbeitet, die teils wirklich verblüffend sind.
Die Ausstellung umfasst das gesamte Museum und wird durch einen Hrdlicka-Zyklus abgerundet. Insgesamt ein sehr gelungenes Projekt.