Theatermuseum 13.07. 25
Ein 200. Geburtstag benötigt selbstverständlich eine Jubiläumsausstellung und diese Aufgabe ist also dem Theatermuseum zugefallen. Wer mit einer solide gemachten biographischen Ausstellung zufrieden ist, wird mit dem Gebotenen seine Freude haben. Anspruchsvollerer Gemüter werden allerdings enttäuscht. Nicht nur ist die Ausstellung vergleichsweise kurz und führt die Biographie nicht zu Ende: Sie ist auch ausschließlich hagiographisch. Nun ist das keine Todsünde bei einer Jubiläumsausstellung, aber es fehlt so gut wie komplett die Metaebene. Von einer kritischen Perspektive ganz zu schweigen. Man hätte den Einfluss von Strauß und seiner Musik auf seinen Beitrag zum kitschigen Wienklischee abklopfen können oder irgendeine andere intellektuelle Perspektive einnehmen können. So bekommen wir nur eine Provinzausstellung auf hohem Niveau auf der man einige hochkarätige historische Zeugnisse wie Partituren zu sehen bekommt.