Thukydides: Geschichte des Peloponnesischen Krieges (1)

dtv Bibliothek der Antike Man kann über den „Kanon“ sagen, was man will: Meiner Leseerfahrung nach sind Bücher, die seit Jahrhunderten (von längeren Zeiträumen nicht zu reden) die unterschiedlichsten Leser faszinierten, gewinnbringender als zahlreiche andere Druckerzeugnisse. Keine finstere Verschwörung ist die Ursache dafür, dass Homer oder Herodot oder Platon oder Plutarch oder Augustinus (…) immer… Weiterlesen Thukydides: Geschichte des Peloponnesischen Krieges (1)

Nabokov: Lushins Verteidigung. Roman

rororo (Amazon Partnerlink) Je mehr Romane ich von Nabokov lese, desto seltsamer kommen mir seine Bücher vor. Zuerst bin ich (fast) immer von seiner erzählerischen Brillanz hingerissen. Die Bilder stimmen ebenso wie der Erzählton. Sein „Zeitmangement“ ist furios, diverse Rückblenden sind überraschend stimmig und strukturell raffiniert eingebettet: eine makellose Oberfläche. Warum also bleibt so oft… Weiterlesen Nabokov: Lushins Verteidigung. Roman

Heinz Schlaffer: Die kurze Geschichte der deutschen Literatur

Hanser bzw. dtv (Amazon Partnerlink) Mehr als hunderttausend Exemplare dieses Buches wurden inzwischen verkauft, höchst ungewöhnlich für einen Beitrag zur Geschichte der deutschen Literatur. Es lag der Gedanke nahe, dass Schlaffer im Sog der Schwanitz-Mode (Bildung für Anfänger) zum Bestseller-Autor wurde. Handelt es sich also um eine schauderhafte „Literaturgeschichte für Gestresste“? Die Lektüre zerstreut zumindest… Weiterlesen Heinz Schlaffer: Die kurze Geschichte der deutschen Literatur

Warum man Thukydides lesen soll

Von ihm wird hier demnächst noch öfters die Rede sein. Den Auftakt soll Jens Jessens schönes Plädoyer bilden, warum Thukydides eine ideale Urlaubslektüre darstellt: Zu den unvergänglichen Vorurteilen zeitgenössischer Lebenspraxis gehört die Meinung, für den Urlaub seien nur leicht lesbare Schmöker geeignet. Manches spricht dafür, dass diese Maxime von notleidenden Buchhändlern ausgegeben wurde, die ihre… Weiterlesen Warum man Thukydides lesen soll

Thomas Bernhard: Elisabeth II.

Burgtheater 26.6.02 Herrenstein: Gert Voss Richard: Ignaz Kirchner Regie: Thomas Langhoff Eine späte österreichische Erstaufführung. Auf den ersten Blick stimmt die Inszenierung: Gert Voss gibt sein Bestens (was bekanntlich viel ist), Ignaz Kircher ergänzt ihn (wie immer) ausgezeichnet. Das Bühnenbild erinnert an Peymanns legendären „Heldenplatz“. Trotzdem ergeben viele gelungene Einzelheiten kein stimmiges Ganzes. Man sieht… Weiterlesen Thomas Bernhard: Elisabeth II.

Arthur Schnitzler: Erzählungen

Fischer TB, Sonderausgabe (Amazon Partnerlink) Was soll man über Schnitzler schreiben? Seine Erzählungen sind sprachlich und psychologisch von ungebrochener Frische, die besonders auffällt, wenn man sie mit anderen zeitgenössischen Hervorbringungen vergleicht (etwa von Stefan Zweig). Anne-Catherine Simon veröffentlichte kürzlich Schnitzlers Wien (ISBN 3-85431-278-4; 14,90.-), das sich mit den wichtigen biographischen und literarischen Orten des Autors… Weiterlesen Arthur Schnitzler: Erzählungen

Die ersten Bände der neuen Thomas-Mann-Ausgabe

Von meiner lokalen Buchhandlung informiert, holte ich die ersten fünf Bände ab (Buddenbrooks Text- und Kommentarband; Essays I 1893-1914 und Kommentarband; Briefe I 1889-1913 mit integriertem Kommentar*). Der erste Eindruck ist ein sehr solider, man muss MRR hier zustimmen. Die Verarbeitung ist hervorragend, was sich natürlich im Preis niederschlägt. Mehr nach Lektüre der Bände, ich… Weiterlesen Die ersten Bände der neuen Thomas-Mann-Ausgabe

Franz Kafka: Briefe 1900-1912

S. Fischer (Amazon Partnerlink) Eine vorbildliche Briefedition. Sorgfältig kommentiert, mit einer Reihe von Faksimiles versehen (etwa von Kafka verschickten Ansichtskarten), außerdem handwerklich gut verarbeitet, so dass die 50 Euro pro Band gut angelegt sind. Viele der Briefe kennt man schon, es finden ja immer wieder die selben berühmten Zitate Eingang in Monographien und Biographien. Während… Weiterlesen Franz Kafka: Briefe 1900-1912