László Krasznahorkai: Satanstango

Üblicherweise verweigere ich aufgrund schlechter Erfahrung Literaturverfilmungen. In diesem Fall ist es nun umgekehrt: Bela Tarrs Film hat mich so begeistert, dass ich unbedingt den Roman lesen wollte, der dem Streifen zugrunde liegt. Die erste Überraschung bei der Lektüre: Das Buch ist narrativ deutlich klarer als der Film. Während auf dem Bildschirm einige Fragezeichen zur… Weiterlesen László Krasznahorkai: Satanstango

Tahar Ben Jelloun: Zurückkehren

Immer wenn die Rede auf marokkanische Literatur kommt, ist sofort von Tahar Ben Jelloun die Rede, obwohl er auf Französisch schreibt und 1971 nach Frankreich emigrieren musste. Der aktuelle König im Land sieht ihn allerdings nicht mehr als Staatsfeind, weshalb Aufenthalte in Marokko nun möglich sind. Marokkanisch sind die Inhalte seiner Bücher. Sie setzen sich… Weiterlesen Tahar Ben Jelloun: Zurückkehren

Literaturnobelpreisträger Mo Yan

Schon lange war kein Literaturnobelpreisträger politisch so umstritten wie Mo Yan. Chinakenner Perry Link beschäftigt sich in der New York Review of Books No. 19/2012 ausführlich mit dem Autor: Does This Writer Deserve the Prize? Die politische Kritik scheint durchaus berechtigt zu sein: Some criticized the Nobel committee, but their main criticism was of Mo… Weiterlesen Literaturnobelpreisträger Mo Yan

Andrej Bitow: Armenische Lektionen

Schon im 19. Jahrhundert spielte der Kaukasus eine symbolbeladene Rolle in der russischen Literatur. Die Faszination mit dieser Weltgegend scheint bei den dortigen Literaten auch später ungebrochen zu sein. Das Armenien-Buch des Ossip Mandelstam stellte ich ja bereits vor (Notiz). Andrej Bitow bereiste Armenien 1967 und schrieb seine Reiseerlebnisse in den Armenischen Lektionen nieder. Die… Weiterlesen Andrej Bitow: Armenische Lektionen

Christopher Hitchens: Arguably

Die New York Times zählt diese Essaysammlung des im letzten Dezember verstorbenen Publizisten Christopher Hitchens zu den zehn besten Büchern des Jahres 2011. Deshalb fing ich an, in den Band hineinzulesen, obwohl mir Hitchens Atheismus-Buch (Notiz) aufgrund dessen Selbstverliebtheit nicht sehr gefallen hatte. Es bestätigte sich schnell: Jeder verdient eine zweite Chance. Hitchens schreibt in… Weiterlesen Christopher Hitchens: Arguably

A.F.Th. van der Heijden: Die Schlacht um die Blaubrücke

Viele Literaturfreunde, deren Urteil ich schätze, schwärmen vom siebenteiligen Romanzyklus Die zahnlose Zeit des Niederländers van der Heijden. Die Schlacht um die Blaubrücke ist der Prolog dazu, ein kurzer Roman von gut 160 Seiten. Hauptfigur und Ich-Erzähler ist Albert Egbert, ein heroinsüchtiger junger Mann. Wir begleiten ihn in Amsterdam während er Autos aufbricht, um seine… Weiterlesen A.F.Th. van der Heijden: Die Schlacht um die Blaubrücke

Julian Barnes: The Sense of an Ending

In dem kurzen Roman, den man auch als Novelle klassifizieren könnte, erzählt uns Tony Webster einen Teil seiner Lebensgeschichte. Zum Zeitpunkt der Erzählung ist Tony bereits in den Sechzigern, hat ein – nach normalen Maßstäben – erfolgreiches Durchschnittsleben hinter sich und führt ein bequemes Rentnerleben. Die Handlung setzt in der Schulzeit ein, wo er mit… Weiterlesen Julian Barnes: The Sense of an Ending