Bergman: Das Gesicht (1958)

Filmmuseum 10.1. Von den bisher gesehen Filmen der Tiefpunkt, weil von einem aufdringlichen antiaufklärischen Impetus. Der Wissenschaftler Vergerus wird zum dämonisierten, wissenschaftsfeindlichen Antihumanisten stilisiert. In der zweiten Hälfte wird der Magier Dr. Vogler als das entlarvt, was er ist, nämlich ein Scharlatan. Das gibt dem Film etwas an Balance zurück, kann ihn aber nicht retten.

Eckhard Weise: Ingmar Bergman

rororo monographie (Amazon Partnerlink) Sehr positiv überrascht war ich von diesem kleinen Buch über Bergman. Weise beschreibt unprätentiös und in (mehr oder weniger) chronologischer Reihenfolge die Filme des Regisseurs, wobei er jeweils andere Akzente setzt. Dadurch ergibt sich eine solide Beschreibung der Bergmanschen Ästhetik. Weise übernimmt nicht unreflektiert die gängigen Urteile, sondern kritisiert manche Ikonen… Weiterlesen Eckhard Weise: Ingmar Bergman

Bergman: Wilde Erdbeeren (1957)

Filmmuseum 8.1. Welcher Notbehelf das Fernsehen für eine adäquate ästhetische Wahrnehmung von Filmen ist, zeigt sich, wenn man herausragende Klassiker zum ersten Mal auf einer Kinoleinwand erlebt. So faszinierte mich die düstere Stimmigkeit dieses Films viel mehr als beim ersten Kennenlernen mit Hilfe einer DVD. Bergmans kompromisslose formale und inhaltliche Konzeption ist auch dann sehr… Weiterlesen Bergman: Wilde Erdbeeren (1957)

Bergman: Musik im Dunkeln (1948)

Filmmuseum 9.1. Das Frühwerk des Regisseurs ist bekanntlich sehr uneinheitlich. Mit „Musik im Dunkeln“ versucht sich Bergman im melodramatischen Fach, kombiniert mit einer, freilich noch an der Oberfläche bleibenden Thematisierung der Künstlerproblematik. Filmgeschichtlich interessant, kann man es als Kunstwerk nicht ernst nehmen: zu viel falsches Pathos. Trotzdem einige formale Elemente des späteren Bergman, wie zahlreiche… Weiterlesen Bergman: Musik im Dunkeln (1948)

Ingmar Bergman: Szenen einer Ehe (1973)

Filmmuseum 2.1. Das Wiener Filmmuseum zeigt eine zwei Monate lang dauernde, umfassende Retrospektive Ingmar Bergmans. „Szenen einer Ehe“ sah ich zum ersten Mal und konnte den internationalen Erfolg des Films durchaus nachvollziehen. Psychologisch ebenso brisant wie radikal seziert Bergman den Irrationalismus des menschlichen Beziehungswesens. Die drei Stunden vergingen schneller als von diversen Bekannten angedroht, zumal… Weiterlesen Ingmar Bergman: Szenen einer Ehe (1973)

The Third Man

Viennale Gala-Vorstellung 26.10.02 Dem wohl berühmtesten „Wiener“ Film widmete das Festival Viennale einen Galaabend. Anlass war die neue, restaurierte Fassung. Eingeladen wurden noch lebende Mitwirkende, und eine Handvoll fand tatsächlich nach Wien. Gerührt sprachen sie ein paar Worte, bedankten sich und wurden bedankt (mit mehreren Iterationen versteht sich). Frederick Baker, Mitautor eines neuen Buches über… Weiterlesen The Third Man