Iran – Vom widersprüchlichen Alltag einer säkularen Theokratie

Erschienen in „Literatur und Kritik 489/490 (November 2014). „Ist das nicht gefährlich?“ – Das war die häufigste Frage, die ich vor meiner dreiwöchigen Iranreise zu hören bekam. Da ich mich in der Vergangenheit oft religionskritisch geäußert hatte, sahen mich einige Freunde bereits kurz nach der Einreise gesteinigt. Stünde im Iran auf Atheismus nicht die Todesstrafe?… Weiterlesen Iran – Vom widersprüchlichen Alltag einer säkularen Theokratie

Wo Jesus Meerschweinchen verspeist

Eine Reise durch Peru und Bolivien [Oktober/November 2011] Als Francisco Pizarro Lima als Hauptstadt Perus gründete, suchte er sich am Pazifik ausgerechnet einen Platz aus, der neun Monate pro Jahr von einer trüben Dunstglocke eingenebelt wird. Lima ist die erste Station meiner Peru-Erkundung und eine prototypische Stadt Lateinamerikas. Die meisten der siebeneinhalb Millionen Einwohner leben… Weiterlesen Wo Jesus Meerschweinchen verspeist

Die Errungenschaften der Postmoderne als Theorie

In einer Notiz neu zusammengefasst. Publiziert in der Erlanger Edition. Eine philosophische Kritik [1999] I. Schon mancher Literaturfreund wird einmal ein Buch über Literaturtheorie zur Hand genommen haben, in der Hoffnung, etwas Neues über Literatur zu erfahren. Sollte er dabei an eine bestimmte Sorte von Publikationen geraten sein, die gemeinhin das Prädikat “postmodern” oder “poststrukturalistisch”… Weiterlesen Die Errungenschaften der Postmoderne als Theorie

Montaigne: Essais

Diese Notizen schrieb ich im Frühjahr 2006 in fünf Teilen und fasse sie hier zur besseren Lesbarkeit in einem Artikel zusammen. Ein gutes Beispiel für meine in den Bibliomanen Betrachtungen beschriebenes Leseverhalten sind derzeit die berühmten “Essais” des Michel Eyquem de Montaigne (1533-1592). Ich lese seit gut einem Monat an der von Hans Stilett übersetzten… Weiterlesen Montaigne: Essais

Thukydides: Geschichte des Peloponnesischen Krieges

Diese Notizen schrieb ich Mitte 2002 in fünf Teilen und fasse sie hier zur besseren Lesbarkeit in einem Artikel zusammen. Man kann über den “Kanon” sagen, was man will: Meiner Leseerfahrung nach sind Bücher, die seit Jahrhunderten (von längeren Zeiträumen nicht zu reden) die unterschiedlichsten Leser faszinierten, gewinnbringender als zahlreiche andere Druckerzeugnisse. Keine finstere Verschwörung… Weiterlesen Thukydides: Geschichte des Peloponnesischen Krieges

Warum Goethe lesen?

Diese nicht-rhetorische Frage stellte man mir kürzlich auf Twitter und sie erheischt natürlich eine über 140 Zeichen hinaus gehende Antwort. Warum Klassiker-Lektüre allgemein wünschenswert ist, beantwortete ich ja bereits an anderer Stelle. Goethe ist einer der stetigen Begleiter meines Leselebens. Woran das liegt, ist gar nicht so einfach zu beantworten. Um mit dem offensichtlichsten Grund… Weiterlesen Warum Goethe lesen?

metropolis, hell yeah!

Der Artikel erschien in The Gap Nr. 117 Der Harvard-Ökonom Edward Glaeser schrieb eine Hymne auf das urbane Leben. Städte sind in vielen Kreisen übel beleumundet. Lärm, Autolawinen, Smog und andere Gesundheitsübel führen Betonphobiker gerne exemplarisch an, bevor sie entnervt an den Stadtrand ziehen. Slums, Krankheiten und Kriminalität verlängern die Liste dieser Einwände, wenn man… Weiterlesen metropolis, hell yeah!

Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften

Zum fünften Mal das Erste Buch wieder einmal beendet. Der Bildungsroman einer Person, das ist ein Typus des Romans. Der Bildungsroman einer Idee, das ist der Roman schlechtweg. (Robert Musil) Es gibt hier über 2000 Beiträge, und ich wäre jede Wette eingegangen, dass sich mindestens einer davon ausführlich mit dem Mann ohne Eigenschaften beschäftigt. Handelt… Weiterlesen Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften